Die besten FCB-Schnitzelbängg«… isch Joggeli s Stadioon oder isch s dr Presidänt»
Nichts ists mehr mit rotblauen Lobeshymnen, es dominieren Hohn und Spott. Auch andere Sportgrössen – wie der Basler Sprinter Alex Wilson – werden kritisch hinterfragt.

Wer in einem Schnitzelbangg erwähnt wird, der darf, ja muss das als grosse Ehre ansehen. Auch wenn über einen gelacht wird, die Pointe zumeist nicht immer die freundlichste Beschreibung der eigenen Person in den Vordergrund stellt. Dass es keinen Jahrgang ohne den FC Basel und dessen Protagonisten gibt, versteht sich da von selbst.
Aber man kann schon zum Schluss kommen: Nach Jahren des überschwänglichen Selbstlobs, den hämischen Spitzen in Richtung einer verzweifelten Konkurrenz – wir erinnern hier gerne an das grossartige FCB-Medley der Striggede – hat es sich mittlerweile eingespielt, dass die Wortakrobaten mit ihrem Spott im Dunstkreis des Joggeli bleiben müssen.
Wie könnte es auch anders sein? Der FCB hat sich im wenig ruhmreichen Ranking, in welchem Club am meisten «Hollywood» drinsteckt, ziemlich beeindruckend nach oben gearbeitet. Ein Ende dieses bemerkenswerten Aufstiegs ist nicht absehbar. Die Dipflischysser glauben einen Grund gefunden zu haben, warum dem so ist.
De froggsch di well de nimm sicher bisch
ob dä Däge no ganz hundert isch
schynts hett er die hundert no binenand
nur d Raihefolg isch durenand
Vielleicht liegt es auch an dieser Befürchtung, die den Fäärimaa dazu bringt, bereits in die Zukunft zu blicken. Und wenn er daran denkt, so spürt man gut, wird es ihm angst und bange.
S Präsidium bim FC Basel, es isch e Sääge
es isch wenigschtens nur ain vo baide Dääge
aber trotzdäm – und das bringt my fascht um dr Verstand
hoffentlich mache sie s nit noochenand
Die vorherrschende Konfusion führt aber auch zu ziemlich existenziellen Fragen. Heiri ist so eine in den Sinn gekommen – bei einem eigentlich überaus banalen Gesellschaftsspiel.
Im Stäärne spiile mir Quartett, daas finde mr megacool.
Am liebschte daas mit Fuessballclüb vo Züüri bis Istanbuul.
Bi äiner Froog zum FCB han ych ganz fiechti Händ.
Y wäiss nümm, isch Joggeli s Stadioon oder isch s dr Presidänt.
Der Frächdaggs mag im Angesicht dieser Tristesse gar nicht mehr viel sagen – und hält seine Analyse deshalb ganz kurz. An Präzision büsst sie allerdings nichts ein.
Und no ganz schnäll, es duet mir weh,
mi Komentaar zum FCBee.
Rahmen –
Amen
Vielleicht sind aber alle Bänggler – und auch wir Kommentatoren der BaZ – einer spektakulären Verschwörungstheorie aufgesessen (vom Niveau ähnlich wie der Bill-Gates-Corona-Chips). Ihrem Namen alle Ehre machend, sehen Nonnkonform den FC Basel nämlich nicht in einer Krise, sondern ganz weit vorne.
Dr FC Baasel wird no Maischter in däm Joor.
Das hänn mir online gseh, also isches woor.
Irgendebber sait scho was me heere wott:
Russia Today, Stricker TV – odr Gott.
Auch die gewohnt angriffigen Tam Tam sind gnädig gestimmt: Selbst die Vorkommnisse unter einem Ex-Präsidenten, der bei vielen rotblauen Fans nun wahrlich nicht als Lichtgestalt in die Geschichte eingeht, sind weniger tragisch als gedacht – wenn man das Ganze nur aus einer grösseren Perspektive betrachtet…
E männge sait, dr Burgener het e rächti Schruube lugg
uss Brodäscht gänn dausig Fään d Sääsookarte zrugg
halb so wild fir dr FCB – dr Kassie nimmt s nit schwäär
bi GC wäär s dr Undergang: denn isch s Stadion läär
Natürlich vergisst der geneigte Basler auch seine ehemaligen Helden nicht. Dass unser Zauberzwerg sich auf ein Abenteuer in Übersee eingelassen hat, kommt bei der Familie M. Steiner ganz gut an.
Shaqiri dasch für di kei Seich
fliegsch jetzt über dr grooss Deich
nääbe groosse Disney-Schlösser
isch dört au di Bänggli gröösser
Die Steiners, offensichtlich grosse Fussballfans, haben auch die Nationalmannschaft genau verfolgt – und konstatieren vor allem in kommunikativer Hinsicht grosse Fortschritte.
Dr Yakin macht e super Tschobb
well är verstoot drum d Spiiler top
was nit nur d Mannschaft richtig schätzt
au mir verstöön dr Trainer jetzt
Das war bei Murat Yakins Vorgänger nicht immer der Fall, fährt die Familie M. Steiner fort. Und nicht nur sprachlich orten sie Defizite.
Dr Petkovic verstoosch nit rächt
au z Frankriich dört verstöön s’iin schlächt
und umgekeert hesch jetzt vernoo
duet är vom Schutte nüt verstoo
Reichlich mehr Goodwill hat da bekanntlich Roger Federer, der aber aktuell mehr als Unternehmer denn als Tennisspieler für Schlagzeilen sorgt. Zum Beispiel mit einem selbst kreierten Schuh, der zwar ziemlich teuer ist, aber auch seine Vorteile hat, wie D Rätschbääse bemerken.
Fir em Federer syni On-Schue muesch by Zyte afo spaare.
Und die, wo s nit vermeege, kenne «Roger-Drämmli» faare.
Au dr Alex Wilson mecht jetzt son e Schue bykoo.
Denn lauft iim hoffentlig nit wiider e Wältrekoord dervoo.
Das Echo vom Säntis hat sich ebenfalls mit dem Wirken des Basler Sprinters beschäftigt – und ist, nun ja, nicht wirklich überzeugt von Wilsons bereits schon jetzt legendären, doch halt auch reichlich abenteuerlichen Steak-Geschichte. Deshalb gibts noch einen guten Rat mit auf die Tartanbahn.
Dr Alex Wilson würd sich gscheiter, dope mit’re Ovi
Er wär nöd schneller, doch immer no Profi
Wie man sich professionell verhalten sollte, liegt natürlich auch immer im Auge des Betrachters. Aber früh übt sich, wer sich an die Gepflogenheiten des Sports halten will. Eine gute Regelkunde ist gerade für Kinder entscheidend: Früher durfte man ja noch vorfreudig und gedankenlos aus dem Haus stürmen – und einfach ein bisschen «schutte». Das geht heute selbstverständlich nicht mehr, wie die Dootebainli aufschlüsseln.
D Goofe schutte au wenn s räägnet gäärn im Gaarte.
Aber wenn d Sunne kunnt, den haisst s: «Jetz mien mer waarte.
In de Uefa-Reegle stoot s jo digg und fett:
Me daarf nit schutte, wenn s e Räägebooge het.»
Ist der Sport nun also endgültig verpolitisiert? Und was heisst das? Wir wollen diesem heiklen und komplexen Thema ein anderes Mal nachgehen. Denn es gibt auch die guten Nachrichten, die Erfolgsgeschichten. Sogar sportartenübergreifend. Die Tam Tam widmen sich zum Schluss den Ähnlichkeiten und Unterschieden zweier Sporthelden.
Dr Karli drifft dr schnälli Marco, s Färnsee isch drbii
Erfolg hän baidi: dr aint bim Schutte, dr ander uff de Schii
zwai Oodermatt, zwai Underschiid – bi iim isch s lenger häär
und dr Marco raast um d Stange, dr Karli sufft si läär
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