Inzucht ausgerechnet in der Familie Darwin
Charles Darwin wusste, dass Inzest Gesundheitsprobleme bei den Nachkommen bewirken kann. Dennoch heiratete der Naturforscher seine Cousine und zeugte mit ihr zehn Kinder.
Die Gesundheitsprobleme beim Nachwuchs von Charles Darwin gehen wahrscheinlich darauf zurück, dass er und seine Frau blutsverwandt waren. Diesen Schluss ziehen Evolutionsbiologen der Ohio State Universität, die den Stammbaum der Familie über mehrere Generationen analysierten, im Fachblatt «BioScience».
Darwins Ehefrau Emma Wedgwood war eine Cousine ersten Grades, seine Grosseltern mütterlicherseits waren Cousins dritten Grades. Der Naturforscher, der die Auswirkungen von Inzucht schon 1876 in einem Buch beschrieb, hatte selbst den Verdacht, dass die Blutsverwandtschaft mit seiner Frau zu den Gesundheitsproblemen der Nachkommen beigetragen haben könnte. Drei seiner insgesamt zehn Sprösslinge starben noch im Kindesalter. Bei einem davon zeigen Fotos Hinweise auf einen Geburtsdefekt.
Unfruchtbarkeit und andere Probleme
Zudem blieben drei jener sechs Nachkommen, die lange Zeit verheiratet waren, ohne Kinder. Unfruchtbarkeit kann ebenso wie ein erhöhtes Risiko für manche Erkrankungen aus Beziehungen zwischen Blutsverwandten resultieren, wie die US-Forscher betonen. Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass drei Söhne Darwins der Royal Society angehörten und von Königin Victoria zum Ritter geschlagen wurden.
ddp/vin
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