Indische Polizistin entführt und vergewaltigt
Zweite Gruppenvergewaltigung innert weniger Tage: In Indien wurde eine junge Polizistin von mehreren Räubern missbraucht. Die Peiniger einer 22-jährigen Fotografin sind mittlerweile alle gefasst.
Auf dem Weg zur Beerdigung ihrer Schwester ist eine junge Polizistin im Osten Indiens von mehreren Männern vergewaltigt worden. Die mit Äxten bewaffneten Räuber hielten die Familie des Opfers auf der Bundesstrasse 75 in Jharkhand an, wie lokale Medien am Sonntag berichteten.
Sie raubten bei der Tat am Donnerstagabend 10'000 Rupien (145 Franken) und zerrten dann die junge Frau aus dem Auto. Einige Täter vergingen sich an der Polizistin, während andere ihre Familie bedrohten.
In einem der beiden Autos soll sich auch die Leiche der Schwester des Vergewaltigungsopfers befunden haben. Sie sei vor wenigen Tagen erschossen worden und sollte in Ranchi beerdigt werden, berichtete die Zeitung «The Hindu». Die Polizistin hatte demnach erst im April vergangenen Jahres die Arbeit bei den Sicherheitskräften begonnen.
Verdächtige von Mumbai gefasst
Erst am Freitag hatte die Gruppenvergewaltigung einer 22 Jahre alten Fotografin in Mumbai in ganz Indien Schock und Proteste ausgelöst. Alle fünf Tatverdächtigen sind nach Polizeiangaben mittlerweile hinter Gitter. Gegen die Männer werde bald Anklage erhoben, sagte der Polizeipräsident von Mumbai, Satyapal Singh, am Sonntag. Für eine strafrechtliche Verfolgung lägen ausreichend Beweise wie eine Zeugenaussage und medizinische Proben des Opfers vor.
Fünf Männer hatten die Fotografin am Donnerstag in einer verlassenen Textilfabrik vergewaltigt. Sie war für einen Auftrag in einem abgelegenen Teil der Wirtschaftsmetropole unterwegs, um Bilder von der Textilfabrik zu machen. Die Angreifer boten ihr laut Polizei erst heimtückisch ihre Hilfe an, schlugen dann jedoch ihren männlichen Begleiter zusammen und fesselten ihn, bevor sie die Frau mehrfach missbrauchten.
Das Opfer wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Laut einem Bericht der Zeitung «Times of India» erhole sich die junge Frau. Sie hat offenbar auch neuen Mut gefasst. «Vergewaltigung ist nicht das Ende des Lebens», sagte sie demnach. Allerdings habe sie Angst davor, wieder zur Arbeit zu gehen. Laut der Jaslok-Klinik in Mumbai, in der sie behandelt wird, geht es ihr «viel besser». Sie bekommt regelmässig Besuch von ihrer Familie.
20 Jahre Gefängnis drohen
Mit Hochdruck hatte die Polizei nach den mutmasslichen Peinigern der jungen Frau gefahndet – nicht zuletzt auf Betreiben der Politik. Am Samstagabend stattete Innenminister R. R. Patil dem Ermittlerteam in der Mumbaier Polizeiwache einen Besuch ab. In der Nacht zum Sonntag wurden zwei Verdächtige festgenommen, der letzte dann in der Hauptstadt Delhi. Zuvor waren der Polizei bereits am Freitag und am Samstag zwei andere mutmassliche Täter ins Netz gegangen. Der erste von ihnen, ein 19-jähriger Arbeitsloser aus dem Süden Mumbais, identifizierte den Angaben zufolge seine vier mutmasslichen Mittäter.
Dem Quintett droht unter den verschärften Gesetzen für sexuelle Gewalt die Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis. Einer der zwei Verdächtigen sei bereits vor Gericht erschienen und habe eine Beteiligung an der Attacke zugegeben. Vier der mutmasslichen Täter müssen auf Anordnung der Richter bis zum 30. August in Untersuchungshaft bleiben.
AP/fko
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