Nachruf auf Pfarrer Erich MeierIn seinen Gottesdiensten ist niemand eingeschlafen
Pfarrer Erich Meier ist wohl im ganzen Kanton, besonders aber im Waldenburgertal eine unvergessliche Persönlichkeit gewesen. Am 27. Januar ist er nun im 86. Lebensjahr in Porrentruy für immer eingeschlafen.

Im Jahr 1977 hat Pfarrer Erich Meier das eine Pfarramt der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Waldenburg-St. Peter übernommen und da bis zu seiner Pensionierung 1999 segensreich gewirkt. Mit seiner oft unkonventionellen Art vermochte er Alt und Jung für das Anliegen seiner Kirche zu begeistern. In sehr guter Erinnerung ist er auch bei allen, die als Konfirmandinnen und Konfirmanden an einer der jährlichen Reisen nach Venedig teilgenommen hatten, und auch bei jenen, die mit ihm im Zeltlager im Bündnerland waren. Legendär waren auch seine Theaterinszenierungen, wie zum Beispiel «Dr Gyzig» nach Molière. Schliesslich hatte er auch die Idee, im Pfarrhauskeller in Waldenburg ein Kleintheater einzurichten, das immer noch mit grossem Erfolg besteht.
Sein Hauptanliegen aber war das Wirken als Pfarrer, das Wirken in einem Beruf mit vielen Facetten. In seinen Gottesdiensten ist niemand eingeschlafen: Mit Humor, immer spritzig und doch mit theologischem Tiefgang hat er gepredigt. Viele Menschen hat er bei Abschieden und in Lebenskrisen begleitet und sich verständnisvoll um die Anliegen der Jugend gekümmert. Auch bei seinem vollen Arbeitsprogramm hat er sich immer Zeit zum Gespräch mit Leuten genommen, die er antraf.
Meist war er mit seinem Velo unterwegs, seltener mit einem etwas betagten «Döschwo». Alles Grossspurige war ihm aus tiefem Herzen zuwider. Er blieb immer bescheiden, manchmal fast unsichtbar. Sein profundes Wissen erwarb er sich im Studium in Basel, Bern, Paris und Göttingen.
Die Kirchgemeinde, aber auch die Kantonalkirche verdankt Erich Meier vieles. Jahrelang war er Präsident des Protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins. Und er verstand sein Pfarramt auch als Ausbildungsbetrieb. Eine ganze Anzahl junger Theologinnen und Theologen absolvierte bei ihm das Ausbildungsjahr, das zum kirchlichen Dienst berechtigt. Ihnen allen hat er aus dem reichen Schatz seiner Erfahrung Wesentliches mitgegeben.
Wir erinnern uns gerne an die lange Zeit mit ihm und sind ihm dankbar für alles, was er geschaffen und bewirkt hat. In diesen Dank sei auch seine Gattin Anelisa eingeschlossen, die, eher im Hintergrund wirkend, Anteil hatte an seiner Arbeit. Sie ist im Sommer 2021 verstorben.
Die Kirchenpflege Waldenburg-St. Peter und Markus Wagner, Arlesheim
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