In Peru droht autoritärer Populismus
Im zweiten Wahlgang muss sich die Bevölkerung zwischen zwei Kandidaten entscheiden. So oder so: Peru droht autoritärer Populismus.

Wie erwartet hat am Sonntag bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen kein Kandidat das absolute Mehr erreicht. Anfang Juni kommt es deshalb zu einem Stichentscheid zwischen den beiden Erstplatzierten. Dabei werden sich der linke Anwärter Ollanta Humala und Keiko Fujimori gegenüberstehen, die älteste Tochter des Ex-Präsidenten Alberto Fujimori. Nach Auszählung von 83 Prozent der Stimmen kam Humala auf einen Wähleranteil von 31 Prozent, während Fujimori 23 Prozent erreichte. Der rechtsliberale Banker und ehemalige Minister Pedro Pablo Kuczynski erzielte knapp 20 Prozent. Auf den Ex-Präsidenten Alejandro Toledo, zu Beginn des Wahlkampfs noch klarer Favorit, fielen 15 Prozent. Es kann bis zu einer Woche dauern, ehe die Stimmen aus entlegenen Gebieten vollständig ausgezählt sind. Da Keiko Fujimori bei der ländlichen Bevölkerung beliebter ist als Kuczynski, dürfte sich ihr Vorsprung vergrössern, je mehr Urnen fernab der urbanen Zentren erfasst werden. Die rund 19 Millionen Wahlberechtigten hatten auch das 130-köpfige Parlament neu zu bestellen.