In Libyen stehen noch immer die Kräne still
Der wirtschaftliche Aufschwung in Libyen lässt auf sich warten. Einzig die Erdölproduktion scheint sich zu erholen. Dennoch sieht der Schweizer Botschafter viel Potenzial für das Land.

Das Land konzentriert sich zurzeit auf den Aufbau staatlicher Institutionen. Bis zu den Wahlen kann die Übergangsregierung mit ausländischen Firmen kaum neue Verträge abschliessen. Die ausländischen Baufirmen seien noch nicht dauerhaft zurückgekehrt und so stünden die Kräne im ganzen Land immer noch still, sagt der Schweizer Botschafter in Libyen, Michel Gottret, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Positiv nennt der Botschafter die Fortschritte bei der Erdölproduktion, die mit 1,3 Millionen Fass pro Tag wieder auf über 70 Prozent des Vorkriegsstands gestiegen ist. 2010 betrug die Förderung laut Internationalem Währungsfonds (IWF) 1,77 Millionen Fass am Tag, 2011 dagegen nur eine halbe Million Fass, da es während der Kampfperiode zu einem fast vollständigen Produktionsstopp kam.
Libyen verfügt nach den Worten von Gottret über ein grosses Potenzial, auch beim Tourismus, muss aber seine Wirtschaft künftig diversifizieren. Heute stützen sich die Staatseinnahmen zu 90 Prozent auf den Erdölsektor. Erschwerend wirkt sich zurzeit ein Liquiditätsmangel bei den Banken aus. Seit der Aufhebung der UNO-Sanktionen gegen die Zentralbank Mitte Dezember stehen dieser nun aber immerhin mehr als 100 Milliarden Dollar zur Verfügung.
Wie international vereinbart, sind in der Schweiz noch etwa 100 Millionen Franken blockiert, die zwei staatliche Investitionsfonds sowie Gelder von unter UNO-Sanktionen stehenden Privatpersonen umfassen.
SDA/jak
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