Zum Schutz der TiereIn Hochwald sollen Knallkörper verboten werden
An der Gemeindeversammlung vom 13. Dezember wurde ein Antrag eines Stimmbürgers zum Verbot von Knallkörpern am 1. August und an Silvester für erheblich erklärt. Hochwald wäre die erste Gemeinde der Region mit einem entsprechenden Verbot.

In Hochwald ansässige Menschen, Hunde und Schafe können wohl bald mit leiseren Feiertagen rechnen. An der Gemeindeversammlung wurde der Vorschlag zum Verbot von Knallkörpern an Silvester und am 1. August für erheblich erklärt. Dies mit 39 Ja- gegen 32 Nein-Stimmen. Im Vorfeld der Versammlung konnte Antragsteller Hans Karrer aus Hochwald gar über 200 Unterschriften zugunsten des Verbots sammeln.
Nun liegt es am Gemeinderat, eine entsprechende Vorlage zu erstellen. Im nächsten Jahr soll an der Gemeindeversammlung dann über die Vorlage abgestimmt werden. Falls der Antrag angenommen würde, wäre Hochwald die erste Gemeinde in der Region mit einem solchen Verbot. In den meisten Gemeinden gilt die Regelung, dass das Abbrennen von Feuerwerk bewilligungspflichtig ist, ausser an Silvester und am 1. August.
Feuerwerk neben Schafherden
Auf Anfrage dieser Zeitung begründet Hans Karrer aus Hochwald seinen Antrag: «Es geht mir hauptsächlich um das Tierwohl und den Umweltschutz.» In der Vergangenheit sei es zu Vorfällen wie dem Abbrennen von Knallkörpern neben einer Schafherde gekommen. Auch die Knallerei auf dem Dorfplatz, wo viele Hunde- und Katzenbesitzer wohnten, sei ihm ein Dorn im Auge. Mit einem Verbot wolle er dem entgegenwirken.
Bei der Frage nach der Umsetzung des Verbots verweist Karrer auf Graubünden. In einigen Gemeinden gebe es bereits ein entsprechendes Verbot, so zum Beispiel in Davos. Dort könne das unerlaubte Abbrennen von Feuerwerk mit einer Busse geahndet werden. Eine solche Umsetzung wünscht sich Karrer nun auch in Hochwald. Für Silvester 2022 werde es sicher nicht reichen, Karrer hoffe jedoch, dass der 1. August 2023 frei von Feuerwerk sein wird – bis dann soll die Gemeindeversammlung über den Vorschlag des Gemeinderats abstimmen.
Reinach wollte kein Verbot
Für Diskussionen sorgte ein Feuerwerkverbot zuletzt auch in weiteren Gemeinden. Aus Rücksicht auf ukrainische Geflüchtete wollte Farideh Eghbali (Grüne) das Abbrennen von Feuerwerk am 1. August verbieten. Der Reinacher Einwohnerrat lehnte das Verbot schliesslich ab. Menschen und Tiere würden unter dem Lärm leiden, es sei jedoch auch eine Tradition, auf die man nur ungern verzichten wolle, so der allgemeine Tenor. Ausserdem tue man den Geflüchteten keinen Gefallen, wenn man sie zu Schuldigen für ein allfälliges Feuerwerksverbot mache.
Bereits klar ist, dass es in Basel kein Silvesterfeuerwerk geben wird. Nicht aus Rücksicht auf Tier und Mensch, sondern aus Mangel an Sponsoren, wie die «bz» im Dezember berichtet hat. Auch in Rheinfelden wurde das Silvesterfeuerwerk abgesagt. Grund seien die Ukraine-Krise, die damit verbundene Energiemangellage und Umweltgründe, so der Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin.
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