In den USA regiert die Kunst der Blockade
Knapp fünf Monate vor den US-Kongresswahlen glauben die Republikaner an einen Sieg. Danach ginge nichts mehr, Barack Obamas Präsidentschaft wäre Makulatur.

Der Amtsinhaber, ein hoher Favorit und ausserdem Chef der republikanischen Fraktion im Washingtoner Repräsentantenhaus, bedachte seine Anhänger mit vielen saftigen Steaks: Nahezu 170'000 Dollar gab Mehrheitsführer Eric Cantor allein in diversen Restaurants aus, um republikanische Wähler in seinem Kongressbezirk im Staat Virginia bei Laune zu halten. Sein Widersacher, ein unbeschriebenes, jedoch von der Tea Party favorisiertes Blatt, verfügte insgesamt nur über 200'000 Dollar, um Cantor bei der parteiinternen Vorwahl vergangene Woche die republikanische Kandidatur für den Bezirk streitig zu machen.