In Asien entstehen die grössten Flughäfen der Welt
Der internationale Flugverkehr verlagert sich nach Asien: Peking und Schanghai bauen ihre Airports aus. Davon profitieren vor allem die Golfstaaten – auf Kosten der Europäer.
Nirgends auf der Welt wächst der Flugverkehr zurzeit schneller als in Asien. Besonders in China ist dies augenfällig: Peking baut einen zweiten Grossflughafen. «Der vorhandene Hauptstadtflughafen befindet sich bereits nahe seiner Kapazitätsgrenze», sagt Liu Yinchun, der stellvertretende Chef der Pekinger Entwicklungskommission, der «South China Morning Post».
Schon 2015 soll der Neubau fertig sein. Peking wird damit wohl bald zur grössten Drehscheibe im internationalen Flugverkehr. Der bereits bestehende Beijing Capital International Airport ist nach Atlanta schon heute der zweitgrösste Flughafen der Welt. Die Kapazität liegt bei gut 70 Millionen Passagieren pro Jahr – und diese Zahl hat der Airport laut dem «Handelsblatt» letztes Jahr bereits erreicht.
Pekings Olympia-Terminal ist bereits ausgelastet
Erst vor zwei Jahren ist das dritte Terminal eröffnet worden, damit Peking den Verkehr während der Olympischen Spiele bewältigen konnte. Doch dieses Terminal ist auch nach dem Grossanlass ausgelastet. Viel Spielraum hat der bestehende Flughafen damit nicht mehr. Ein Ausbau auf 78 Millionen Passagiere pro Jahr wäre zwar noch denkbar – aber beim derzeitigen Wachstum erscheint den Chinesen ein zweiter Airport sinnvoller.
Diese Pläne sind für das «Handelsblatt» sinnbildlich für die sich abzeichnende Verschiebung im weltweiten Luftverkehr. Denn zuvor haben schon die Golfstaaten ihre Flughäfen zu Mega-Airports ausgebaut, insbesondere Dubai und Abu Dhabi. Vor allem Dubai will sich als Knotenpunkt auf dem Weg nach China etablieren – dies auf Kosten europäischer Standorte wie Frankfurt, Paris oder London.
Die fernöstlichen Staaten eifern nun beim Ausbau den Golfstaaten nach. Peking hat zwischen 2008 und 2009 bei den Fluggästen eine Zunahme von fast 17 Prozent verzeichnet (siehe Grafik). Europa und die USA haben es dagegen zunehmend schwieriger im Geschäft. Die grösseren Flughäfen haben in der gleichen Periode Passagiere verloren.
Heimmarkt macht Chinas Flughäfen stark
Branchenexperten sagen für die kommenden zwei Jahrzehnte allein in China ein jährliches Wachstum des Fluggastaufkommens von 8,3 Prozent voraus. Laut Prognosen der Beratungsgesellschaft A. T. Kearney steigt die Zahl der Passagierflugzeuge im asiatischen-pazifischen Raum bis 2028 um 185 Prozent. Bei den Frachtflugzeugen soll das Wachstum gar über 400 Prozent betragen.
Nicht nur Peking, sondern auch Schanghai hat sich dafür gerüstet: Schon heute verfügt die Stadt über zwei Flughäfen. Diese will sie in den nächsten Jahren noch ausbauen. Grund für den starken Zuwachs ist Chinas riesiger Heimmarkt. Jedes Jahr schaffen mehrere Millionen Chinesen den Aufstieg in die Mittelklasse. Sie sind nicht mehr Reisbauern, sondern ziehen in die Städte und gehen ins Büro zur Arbeit. Und sie machen Geschäftsreisen und Ferien. Auch die Provinzstädte Wuhan oder Guiyang bauen deshalb Flughäfen.
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