Immobilienblasenindex kratzt an Risikomarke
In den letzten vier Jahren verteuerten sich Eigenheime um 20 Prozent. Die UBS fühlt sich düster an die 80er-Jahre erinnert. Dennoch erwarten die Analysten eine andere Entwicklung als damals.

Die Analysten der UBS sehen die Gefahr für eine Immobilienblase in der Schweiz weiter steigend. Der entsprechende Index der Grossbank kletterte im ersten Quartal 2012 um 0,15 auf 0,95 Punkte. Damit liegt er nur noch knapp unter der Schwelle zur Risikozone.
Die UBS-Ökonomen erwarten laut Mitteilung, dass der Immobilienblasenindex noch im laufenden Quartal über 1,00 Punkte und damit in die Risikozone vordringen wird. Neu zu den Gefahrenregionen zählen die Regionen Saanen-Obersimmental, Unteres Baselbiet und Limmattal.
Zürich als Gefahrenregion
Weiterhin zählen die Agglomerationen Zürich, Genf und Lausanne aufgrund ihrer nationalen Bedeutung zu den riskantesten Regionen der Schweiz. Weitere Gefahrenregionen sind Zug, Pfannenstiel, Zimmerberg, March, Vevey, Morges und Nyon sowie Davos und Oberengadin. Genau beobachten will die UBS neu Nidwalden sowie Basel-Stadt, Knonaueramt und Glattal-Furttal.
Ausschlaggebend für den neuerlichen starken Indexanstieg in den ersten drei Monaten 2012 sei erstens die Zunahme der Eigenheimpreise: laut der Nationalbank plus 6,3 Prozent für Eigentumswohnungen und plus 4,6 Prozent für Einfamilienhäuser gegenüber 2010. Weitere Gründe sehen die UBS-Analysten im starken Wachstum der Hypothekarverschuldung sowie der Flucht der Anleger in die Immobilien.
Erinnerungen an die letzte Blase
In den letzten vier Jahren seien die Eigenheime im mittleren Preissegment real um über 21 Prozent teurer geworden. Dies sei 1984 bis 1988 vor der letzten Immobilienblase ähnlich gewesen. In den beiden Folgejahren waren die Preise noch stärker gestiegen, was ein typisches Merkmal einer sich verschärfenden Immobilienblase sei.
Eine solche Entwicklung befürchtet die UBS aber nicht. Es besteht laut UBS aber ein substanzielles Risiko, dass Preissteigerungen in der jetzigen Grössenordnung noch einige Jahre anhalten werden. Damit dürfte es umso länger gehen, bis wieder ein gerechtfertigtes Preisniveau erreicht sei. Zu erwarten sei demnach eher eine längere Durststrecke als das abrupte Platzen der Blase.
SDA/ami
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