Immer mehr „Silversurfers“ im Internet
Dass ältere Menschen mit dem Internet nicht klar kommen, ist ein längst überholtes Vorurteil. Die Senioren sind die Gruppe von Internet-Nutzern, die am schnellsten wächst.
Die "Silversurfers", auch "Generation 50+" oder "Best Agers" genannt, kennen sich mittlerweile gut aus im World Wide Web. Eine Umfrage des Schweizerischen Seniorenrates (SSR) im Auftrag der Koordinationsstelle Informationsgesellschaft des BAKOM ergab, dass 93 Prozent der Älteren sich die Internetnutzung zutraut. Sie wünschen dabei aber ein langsames und stressfreies Kennenlernen des interaktiven Mediums. In erster Linie dient das Internet den "Silversurfers" dazu, ihren Informationsbedarf im Alltag schneller und gezielter abzudecken. Die Befragten gaben an, sich für den SBB-Fahrplan, Kochrezepte, Reiseangebote, Ausstellungen, Musikdarbietungen und Weiterbildung zu interessieren.
Laufend entstehen neue Internetportale für Senioren im Web. Das grösste Seniorenportal der Schweiz seniorweb.ch gibt der Kommunikation unter den Mitgliedern grosses Gewicht. Die Seniorinnen und Senioren stellen eigene Erlebnisse aufs Netz, diskutieren in Foren oder können auch gleich online Kreuzworträtsel lösen.
Wir von baz.online wollen mit unserer Website auch die "Silversurfers" ansprechen. Angeline Fankhauser, Baselbieter Alt-Nationalrätin und Co-Präsidentin der Grauen Panther Baselland-Basel-Stadt-Regio nutzt das Internet jeden Tag: "Ich hatte das Glück als Parlamentarierin das Internet von Anfang an kennenlernen zu können. Ende der 80er anfangs der 90er Jahre pfiff der Anschluss jeweils noch, wenn man sich ins Internet einwählte." Die 72-jährige interessiert sich im Internet vor allem für Fahr- und Ortspläne. Sie sucht Telefonnummern von Bekannten heraus oder liest Besprechungen von Büchern. "Zudem gärtnere ich oft und wenn eine meiner Pflanzen kränkelt, schaue ich im Internet nach, wie ich sie retten kann. Auch für Kochrezepte und für den Kleiderkauf eignet sich das Internet gut", erklärt Angeline Fankhauser.
Für die Rentnerin stellt die Sicherheit vor Viren einen wichtigen Punkt bei der Benutzung des Internets dar. Für ältere Menschen sei es nicht so einfach, das richtige Virenschutzprogramm auf dem Computer zu installieren oder zu wissen, welche Inhalte sicher seien und welche nicht. Auch sei der Anschluss an die virtuelle Welt für viele ältere Leute eine Kostenfrage. Einen Computer zu kaufen, sei eine Investition: "Ich habe schon oft von älteren Menschen gehört, dass sie sich voller Freude einen Laptop gekauft haben. Ihn daheim einfach nur einstecken wollten, wie ihnen im Laden empfohlen wurde, aber dann einfach gar nichts ging. Denn viele verfügen über alte elektrische Installationen, die einen Zugang zum Internet gar nicht zulassen", fügt Angeline Fankhauser an.
Ansonsten glaubt die Alt-Nationalrätin, dass Seniorinnen und Senioren schnell lernen, sich im Internet zurechtzufinden: "Bis in sechs Jahren werden sich die meisten älteren Leute, die alleine wohnen, ihre Jass-, Wander- oder Jogging-Gschpänli übers Internet organisieren." Fankhauser selbst schätzt vor allem Kreuzworträtseldatenbankenund bloggt ab und zu im Blog ihrer Tochter. Von der baz.online erwartet sie immer das Neueste: "Wahl- und Sportresultate sowie lokale News finde ich sehr wichtig auf einer solchen Internetseite. Zudem würde ich auch eine Archivfunktion schätzen, damit ich für mich wichtige Artikel nicht mehr daheim stapeln muss."
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