Im Tunnel, der nie mehr ans Licht führt
Die Politiker und Funktionäre der EU tun sich schwer mit der Realität. Warum? Sie sind sich zu einig. Ein Kommentar.

Bret Stephens ist ein bekannter Kommentator des Wall Street Journals, einer der führenden Zeitungen Amerikas, also jenes Landes, das in der Welt nach wie vor den Ton angeben könnte, wenn es denn wollte. Weil Stephens für diese Zeitung arbeitet, hat er Zugang zu manchen einflussreichen Politikern und Wissenschaftlern dieser Welt. Wenn er will, hat ein chinesischer Minister sicher Zeit für ihn, wenn er sich in Indien aufhält, trifft er sich zum Tee mit einem brillanten Professor, wenn er in Europa reist, ist jeder EU-Chefbeamte bereit, ihn zu empfangen, auch wenn man in Brüssel das Journal nicht unbedingt schätzt, da es viel zu neoliberal ist. Einflussreich ist es allemal. Als ich Stephens Anfang Jahr in New York aufsuchte, erzählte er mir von diesen Gesprächen – und eine seiner Bemerkungen blieb haften: «Was mir am meisten auffällt: Kein Gesprächspartner ist so fantasielos, so unengagiert, so depressiv und blasiert zugleich wie die Leute, die ich in Europa treffe. Sie wollen nie zuhören, sie lassen sich auf keine andere Sicht der Dinge ein, sie wissen alles besser.» Um wie viel anders sind die Erfahrungen, die Stephens anderswo macht: