Drei Einbrüche an einem AbendIm Oberbaselbiet geht die Sorge vor einer Diebesbande um
Rund um Sissach kam es am Mittwochabend zu mehreren Einbrüchen. Anwohner sprechen von wiederholter Bandenkriminalität.

Sie kommen in der Dunkelheit, haben ihre Ziele bereits im Vorfeld bestimmt und führen die Raubzüge auf raffinierte Art und Weise durch. So beschreibt Luca Masi die mutmassliche Diebesbande, die im Oberbaselbiet seit einiger Zeit ihr Unwesen treibt. «Wenn ich nicht daheim bin, habe ich oft ein mulmiges Gefühl», sagt der 27-Jährige, der in Sissach in einer Parterrewohnung lebt.
Dass Masi sich diese Gedanken macht, kommt nicht von ungefähr. Seine Beschreibungen passen etwa zu den Vorfällen vom Mittwoch, als im Oberbaselbiet innert kürzester Zeit in mehrere Häuser eingebrochen wurde. Auf Nachfrage der «Basler Zeitung» bestätigt die Kantonspolizei, dass es im Laufe des Abends zu drei Einbruchsmeldungen gekommen ist.
Alarm in den sozialen Medien
Während die Behörde ihrer Arbeit nachging, kontaktierte Masi noch am selben Abend einige seiner Freunde und Bekannten, um sie vor den Geschehnissen zu warnen. Die Resonanz sei sehr gross gewesen, sagt er. «Mich selbst hat auch ein Kollege informiert, dass die Bande zuerst in Lausen war und dann vermutlich über Itingen nach Sissach kommen wird.» Masi denkt, dass die Diebe häufig dieselbe Route wählen würden. Über die Sissacherfluh könnten sie dann flüchten.
Die Polizei gehe davon aus, dass zwischen den Delikten ein Zusammenhang bestehe, sagt Sprecher Adrian Gaugler. Zu weiteren Kausalitäten könne sie sich bis auf weiteres aber nicht fundiert äussern. «Die Ermittlungen laufen. Momentan wertet die Spurensicherung die gesammelten Daten aus.» Die unbekannten Täter seien noch auf der Flucht.

Masi selbst blieb von derartigen Einbrüchen bis anhin verschont. «Doch bei meinem Nachbarn kamen sie vor einiger Zeit direkt über den Garten», sagt der 27-Jährige. «In vielen Oberbaselbieter Gemeinden machen sich die Anwohner deswegen vermehrt Sorgen.»
Trotz diesen Bedenken ist dem Sissacher Gemeindepräsidenten Peter Buser in jüngster Vergangenheit keine Häufung von Einbrüchen aufgefallen. Vor Jahren sei dies in der Gemeinde oder generell im Oberbaselbiet ein grosses Thema gewesen, sagt er. «Das ist aber schon länger her. Hoffen wir, dass es so bleibt.»
Auch die Kantonspolizei stellt zurzeit keine markante Zunahme solcher Delikte fest. «Nach der Zeitumstellung von der Sommer- auf die Winterzeit bemerkten wir indes eine Erhöhung der Einbrüche in der Dämmerungszeit», sagt Gaugler. Hierbei müsse man aber beachten, dass das ganze Kantonsgebiet betroffen gewesen sei und nicht nur das Oberbaselbiet. Die Polizei führe täglich eine Lagebeurteilung bezüglich Einbruchdiebstählen durch und passe das Sicherheitsdispositiv dementsprechend an.
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Benjamin Wirth ist seit 2019 als Lokalredaktor für den Grossraum Basel zuständig. Ausserdem ist er Mitglied des Teams Gemeinden.
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