Im Glatt-Tower ist die oberste Etage frei
Das Glattzentrum hat in seinem Hochhaus Büros mit bester Aussicht auf das Unterland und die Alpen. In 60 Metern Höhe kostet der Quadratmeter um die 300 Franken Miete im Jahr.
Wallisellen. - Diese Büroräume sind gefährlich. Wer im 11. Stock des Glatt-Towers, dem Hochhaus direkt beim Einkaufszentrum Glatt, aus dem Fenster schaut, bleibt hängen. Gegen Osten ist der Flugplatz Dübendorf zu erkennen. Weiter südlich rückt der Greifensee als glitzernder Silberstreifen ins Bild, im Hintergrund prangen die mächtigen Alpen. Aber auch auf der Nord- und Westseite ist das Panorama eindrücklich: Es ermöglicht den Blick auf das ganze Zürcher Unterland. Von der Autobahn, die 60 Meter tiefer vorbeiführt, ist nichts zu hören. Die grossen Fenster sind perfekt schallisoliert. Im Vordergrund kann das emsige Treiben auf der Grossbaustelle rund um den Bahnhof Wallisellen beobachtet werden. Und einen Steinwurf vom Glatt-Tower entfernt, ragt das Baugespann des Richti-Büroturms 68 Meter in die Höhe - einige Meter weniger als der Glatt-Tower, wenn man den höchsten Punkt als Referenz nimmt. Leerstandsquote: 15 Prozent Seit November 2008 steht die oberste Etage im Glatt-Tower jedoch leer. Es handelt sich um 878 Quadratmeter Bürofläche. Der Mietpreis beträgt 300 Franken pro Quadratmeter. 263 400 Franken Jahresmiete - ein Richtpreis, wie uns Dieter Bosshard von der Betriebsgesellschaft Glatt erklärt. Bosshard ist ehemaliger Geschäftsführer des Einkaufszentrums Sihlcity. Nun kümmert er sich unter anderem um die Vermietung der Büroflächen im Glatt-Tower. 7415 von insgesamt 8760 Quadratmetern sind vermietet. Das ergibt eine Leerstandsquote von 15 Prozent. 32 Mieter sind im Hochhaus zu finden, darunter IT-Firmen, Banken, Ärzte und der internationale Handel. Grösster Mieter ist Tata Consultancy Services Switzerland, der Schweizer Ableger des gleichnamigen indischen Computerdienstleistungskonzerns. Ehemals grösster Mieter war ein anderer IT-Multi, die Firma NCR, die früher auch die oberste Etage gemietet hatte. Bosshard ist zuversichtlich, dass sich für das leer stehende Prunkstück bald wieder ein Mieter findet. Gesucht wird eine Firma, die das ganze Stockwerk übernimmt. Am liebsten ein Unternehmen mit internationalem Renommee, das seinen Geschäftssitz ins boomende Glattal verlegen möchte. Bosshard schwärmt: «Wallisellen ist ein Top-Wirtschaftsstandort.» Das 34-jährige Einkaufszentrum sei schweizweit bekannt, zentral gelegen. Die Mieter können die 4750 Gratis-Parkplätze nutzen und haben Anschluss an die Autobahn A 1. Ab Dezember 2010 hält die Glattalbahn vor der Tür. Und die Angestellten können Einkäufe vor Ort erledigen. Aber warum Büros, bei einer solchen Traumaussicht? Andere Nutzungsideen seien geprüft und verworfen worden, sagt Bosshard. Zum Beispiel ein gediegenes Restaurant oder ein exklusiver Club. Wegen der hohen Investitionskosten, etwa durch den Einbau einer Küche, werde ein solches Vorhaben von Investoren als zu riskant erachtet. Sollte der Gastrobetrieb nicht rentabel sein, ginge sehr viel Geld verloren. Denkbar wäre auch ein Fitnessstudio. Neben den Sportgeräten würden allerdings auch die Mitgliederbeiträge in schwindelerregender Höhe liegen.
Dieter Bosshard im 11. Stock des Bürohochhauses in Wallisellen, das früher NCR-Tower hiess.
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