Handballer Igor Stamenov im Interview«Im Gegenstoss bin ich noch immer der Schnellste»
Igor Stamenov hat im letzten Jahr mit Handballspielen aufgehört. Nun ist der 43-Jährige zurück und hilft seinem Stammclub RTV Basel, sich in der NLA zu halten.

Igor Stamenov, am Mittwoch gaben Sie Ihr Comeback in der Nationalliga A. Wie heftig ist der Muskelkater?
Mir geht es gut, sehr sogar. Ich spüre gar nichts. Aber ich muss auch betonen, dass ich nur kurz bei einer Zweiminuten-Strafe gegen uns zum Einsatz gekommen bin. Beim Aufwärmen habe ich mehr geschwitzt. Ich musste meinen Körper 30 Minuten lang auf mein 608. Spiel für den RTV vorbereiten.
Reicht die Fitness noch nicht für mehr Minuten im Spiel?
Doch! Im Gegenstoss bin ich noch immer der Schnellste, obwohl ich mehr als doppelt so alt bin wie der Jüngste im Team. (lacht) Aber wissen Sie: Die Mannschaft hat gegen Kreuzlingen gut gespielt und gekämpft, da hat es mich nicht zwingend gebraucht.
Sie sollen von der Bank aus lautstark mitgeholfen haben, dass der RTV diesen wichtigen Auswärtssieg holte.
Ja, ich agierte zeitweise wie ein Coach. Ich fühlte mich wohl. Es war, als wäre ich nie weg gewesen.

Offiziell sind Sie bekanntlich im April letzten Jahres zurückgetreten.
Das ist richtig. Aber ich bin dem RTV nach wie vor eng verbunden. Und nun, da die Mannschaft viele Verletzte zu beklagen hat und um den Einzug in die Playoffs kämpft, war mich für klar, dass ich helfen würde. Denn der RTV ist nach wie vor meine Herzensangelegenheit.
Dass eigentliche Comeback gaben Sie aber bereits im Januar in der 1. Liga.
Ich bestritt vier Partien für Pratteln NS. Auch dort wollte ich helfen, weil es personelle Engpässe gab.
Der Unterschied zwischen 1. Liga und NLA ist aber riesig. Jetzt dürfte es nicht mehr ohne Training gehen.
Nein, jetzt bin ich zu einhundert Prozent dabei. Vor dem Kreuzlingen-Spiel konnte ich beim RTV nur drei Trainings besuchen. Das wird sich nun ändern. Schliesslich möchte ich mit dem RTV die Playoffs erreichen. Gelingt dies nicht, stehen uns Playouts bevor, in denen wir bereit sein müssen.
Am Samstag heisst der RTV-Gegner Kadetten Schaffhausen; eine der besten Schweizer Mannschaften. Was kann Igor Stamenov da bewirken?
Ich weiss um meine Rolle im Team. Da ist die Erfahrung und da ist vor allem meine Einstellung. Ich gehe auch nach meinem Comeback mit der Absicht in ein Spiel, dieses gewinnen zu wollen. Egal, wie der Gegner heisst.
Im Frühling ist die Saison zu Ende. Ist dann auch Ihre Karriere definitiv vorbei?
Ich habe dem RTV zugesagt bis zum Saisonende. Danach gehe ich davon aus, dass ich wieder mehr Zeit habe an den Abenden, wenn kein Training ist. Zum Beispiel für Fitness oder Joggen entlang des Rheins – so, wie ich das seit dem letzten Frühling gemacht habe. Bis mich eben der Handball-Alltag wieder eingeholt hat.
Der RTV Basel spielt am Samstag um 18.30 Uhr in der Sporthalle Birsfelden gegen Kadetten Schaffhausen.
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