Nach Rauswurf aus Reha-KlinikEric Weber: «Ich will zurück in die Irrenanstalt»
Rechtsaussen-Grossrat Eric Weber ist in Deutschland aus einer Rehabilitations-Klinik geflogen. Er bestreitet den Vorwurf, der zur Entlassung geführt hat und will zurückkehren.

Eric Weber, gewählter Grossrat für die «Volksaktion gegen zu viele Ausländer und Asylanten», wurde in Deutschland aus einer Rehabilitationsklinik ausgeschlossen. Wie der «Sonntags-Blick» berichtet, wollte Weber eine Patientin mit seiner Ideologie «indoktrinieren». Die Patientin beschwerte sich beim Klinikdirektor. Dieser stellte Weber vor die Tür und sprach ein Hausverbot aus.
Weber trat am 17. November in der Klinik Taubertal in Bad Mergentheim einen fünfwöchigen Aufenthalt an. Er wollte sich von Erschöpfungssymptomen erholen. Gegenüber der BaZ sagt Weber: «Ich wollte diese Kur schon im Frühling antreten. Allerdings wurde die Klinik wegen der Corona-Pandemie geschlossen.» Weber erklärt, dass ihm dieser Aufenthalt zugute stünde. Er habe durch diverse Arbeitgeber in Deutschland während 30 Jahren ins Rentensystem einbezahlt.
Weber bestreitet Entlassungsgrund
Anstatt fünf Wochen verbrachte Weber nur eine Nacht in der Klinik. Wie der «Sonntags-Blick» aus Einsicht in die Entlassungsakte berichtet, hätte sich Weber gegenüber seinen Mitpatienten zuerst «übertrieben freundlich» verhalten. Er habe jedoch das Gespräch sofort und «beharrlich» auf seine politische Karriere gelenkt. In der Akte heisst es: «Er präsentierte sich dabei manipulativ und prahlerisch und versuchte eine Mitpatientin durch Werbung für einen Youtube-Film mit rechtsextremistischem Inhalt zu indoktrinieren.» Zudem habe Weber häufiger die «räumliche/ persönliche» Distanz zu Patienten und Personal nicht gewahrt. Darauf sei die Entlassung durch die Klinikleitung wegen disziplinarischen Problemen erfolgt.
Weber bestreitet den so dargestellten Sachverhalt gegenüber der BaZ. «Ich habe dieser Frau nur gesagt, dass ich gewählter Grossrat in Basel-Stadt bin. Daraufhin hat sie mich im Internet gegoogelt und das Youtube-Video auf der Mittleren Brücke mit der Szene zur Staatsanwaltschaft gefunden. Damit ist sie zum Klinikdirektor gegangen und der hat mich rausgeworfen.» Mitpatienten von seiner Gesinnung zu überzeugen, so Weber, würde ihm in Deutschland nichts bringen. «Ich habe meine Stammwähler im Kleinbasel. Es bringt mir nichts, in Deutschland Wahlwerbung zu machen.»
Der Entlassungsbericht der Klinik Taubertal kommt zum Schluss, dass Weber an einer «narzisstischen Persönlichkeitsstörung» leide, dass er abgesehen davon allerdings gesund und arbeitsfähig sei sowohl für Arbeiten im Sitzen, im Stehen und auch im Gehen. Ebenso könnte Weber laut dem Schreiben Schichtarbeit leisten.
Weber will sich nun mit rechtlichen Mitteln den Kur-Aufenthalt erstreiten. «Ich will zurück in die Irrenanstalt. Dort habe ich zu essen und ein geheiztes Zimmer und kann so den Winter verbringen, bis im Februar der Ratsbetrieb in Basel-Stadt startet.»
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