«Ich will nicht einer dieser stinkfaulen Briten sein»
Eddie Izzard, Englands erfolgreichster Stand-up-Komiker, füllt die Hallen rund um den Globus. Auf seiner Welttournee gastiert er nächstes Jahr auch im Zürcher Hallenstadion.

Während die Musikindustrie über Nachwuchsmangel klagt, füllen Stand-up-Komiker wie Sie immer grössere Hallen. Ist Comedy so etwas wie der Rock 'n' Roll des 21. Jahrhunderts? Comedy hat meiner Meinung nach etwas zu bieten, was der aktuellen Popmusik abgeht – nämlich Authentizität. Rückblickend wirken die Zeiten, als autarke Künstler wie die Beatles ihre eigenen Songs schrieben und sangen und dabei eine bestimmte Lebenshaltung ausstrahlten, wie ein schnell behobener Betriebsunfall. Heute werden die Hitparaden von Models und Tänzern dominiert. Das erinnert mich an die 50er-Jahre, als Manager, Verleger und Agenten darüber befanden, welcher Künstler welchen Song interpretieren durfte und welchen nicht. Ich will nicht abstreiten, dass viele erfolgreiche Komiker auf professionelle Gaglieferanten zugreifen, aber man muss immer noch ein gewisses Talent haben, um fremdes Material herüberbringen zu können. Bei Comedy kann man, anders als bei der Musik, Talent nicht vortäuschen.