«Ich wäre nicht in den Irak einmarschiert»
Die Volte des Jeb Bush: War der Irakkrieg richtig oder nicht? Innerhalb von Tagen vollzog der mutmassliche Präsidentschaftskandidat eine radikale Kehrtwende.

Nach tagelangem Zögern hat der voraussichtliche US-Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush die Irak-Invasion von 2003 als falsch bezeichnet. «Aus heutiger Sicht wäre ich nicht in den Irak einmarschiert», sagte der Ex-Gouverneur von Florida in Arizona.
Der Bericht der CNN zu Bushs Kehrtwende. (14. Mai 2015, CNN/Youtube)
Am Montagtönte das noch ganz anders: «Ich wäre einmarschiert», sagte er in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News.
Da war die Invastion noch richtig: Interview mit dem Sender Fox News (10. Mai 2015, Video: HereComesMax2/Youtube)
«Und das hätte fast jeder getan, der mit den damaligen Geheimdiensterkenntnissen konfrontiert gewesen wäre», fügte der Republikaner hinzu. Auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton habe die Invasion befürwortet.
Bei öffentlichen Auftritten hatte er eine Stellungnahme zu dem Thema zuletzt vermieden oder ausweichende Antworten gegeben.
Am Dienstaghiess es:
Ich weiss nicht, was meine Entscheidung gewesen wäre. Das ist eine hypothetische Frage.
Und am Mittwoch:
Aus der Retrospektive hätte jeder andere Entscheidungen getroffen.
Durch seine Weigerung, klar Stellung zu beziehen, geriet er unter Druck, da sich andere mögliche republikanische Präsidentschaftsanwärter bereits von der Irak-Invasion klar distanziert und ihm vorgeworfen hatten, der Frage auszuweichen.
Loyalität zu seinem Bruder
Sein Zurückhaltung begründete Bush mit seiner Loyalität gegenüber seinem älteren Bruder George W., der die Invasion als Präsident angeordnet hatte. Zudem habe er die Familien jener Soldaten ehren wollen, die bei dem zehn Jahre langen Krieg ihr Leben verloren hätten, erklärte Jeb Bush.
Der frühere Regierungschef von Florida hat seine Kandidatur für die Wahl 2016 noch nicht offiziell erklärt, doch wird sie allgemein erwartet. Sein Vater George Bush war 1989 von bis 1993 der 41. Präsident der USA. Sein Bruder George W. hatte das höchste Staatsamt als Nummer 43 zwischen 2001 und 2009 inne.
SDA/hvw
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