«Ich wäre lieber Basler Professor als Gott»
Die Rheinstadt liebte den jungen, unkonventionellen Friedrich Nietzsche, weil er den Deutschen auf die Nerven ging.

1869 schaute die Welt nach Ägypten, wo der Suezkanal eröffnet wurde, und nach Südafrika, wo beim Oranjefluss ein immenser Diamantenrausch einsetzte. Fernab der globalen Aufmerksamkeit wurde im selben Jahr ein Rohdiamant an das Rheinknie angespült. Ein 24-jähriger Professor für altgriechische Philologie wurde von Leipzig nach Basel berufen. Friedrich Wilhelm Nietzsche schliff sich in Basel selber zum Diamanten, bis er an sich selbst zerbrach. Hier formte sich Nietzsche zum berauschenden, wilden Philosophen, der bis heute polarisiert.