Interview zum Bettelverbot«Ich streite es nicht ab: Was wir hier tun, ist Symptombekämpfung»
Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann über die Verhältnismässigkeit des Ratschlags und die Reaktionen aus der Bevölkerung.

Frau Eymann, Staatsrechtsprofessor Markus Schefer hat die Regierung beraten. Nun kritisiert er öffentlich Ihren Ratschlag. Das irritiert.
Ich bin zwar jemand, der sich beraten lässt, sich aber nicht Berater kauft. Professor Schefer einen Maulkorb zu verpassen, nur weil er mir zur Verfügung steht, ist nicht meine Art. Selbstverständlich darf er sich kritisch äussern. Ich habe viel mit ihm über den Ratschlag diskutiert, und er hat auch mir gegenüber seine Bedenken geäussert. Schefer setzt den Schwerpunkt stark auf die flankierenden Massnahmen – das entspricht seiner Rolle als Staatsrechtler. Er ist der Meinung, dass das Problem nicht strafrechtlich gelöst werden könne. Und ich streite es nicht ab: Was wir hier tun, ist Symptombekämpfung. Bei den Parkanlagen sehe ich es anders als er. Da haben wir einen engen Nutzungsdruck von verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Es gibt Grosseltern, die mit ihren Enkelkindern spazieren, Kinder, die auf dem Spielplatz spielen oder Leute, die sich halb nackt sonnen. In einer solchen Situation um Geld angegangen zu werden, beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl.