«Ich sehe mich als Güselmann im Übergwändli»
Als Journalist will er die «Kanalisation» reinigen und Referate halten – transformiert Roger Köppel zum Politiker?

Herr Köppel, als ich Ihr Referat zur Masseneinwanderungs-Initiative in Zürich gehört habe, dachte ich: Da ist ein Transformationsprozess im Gang, und zwar vom Journalisten zum Politiker. Teilen Sie diesen Eindruck?Nein, überhaupt nicht. Meine Referate sind eine natürliche Fortsetzung meiner publizistischen Tätigkeit. Dahinter steckt nicht das Kalkül, Politiker zu werden. Das Referat ist einfach eine andere Plattform. Es geht mir darum, gegen die grassierende Untergangsbegeisterung in Medien und Politik nach dem 9. Februar anzutreten. Als Journalist sitzt man ja oft hinter dem Computer und hat keine Ahnung, was in den Köpfen der Menschen vorgeht. Es ist auch für mich sehr lehrreich, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen.