«Ich sah morgens Janukowitschs Helikopter starten»
Der 22-jährige Jürgen Andresen half beim Bau der Villa des entmachteten Präsidenten in Kiew mit.
Nach dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch ist seine Villa in der Nähe von Kiew zum Tummelplatz für Schaulustige geworden. Der 22-jährige Jürgen Andresen hat das protzige Gebäude als einer von wenigen bereits vorher von innen gesehen. Laut «Blick» half er zwischen Oktober 2010 und Februar 2011 als Schreiner beim Bau der Luxusvilla. Sein damaliger Arbeitgeber in Bayern war mit der Installation der Türen beauftragt worden. Heute arbeitet Andresen im aargauischen Merenschwand.
Den «geheimen» Einsatz in der Ukraine wird er wohl nie vergessen. Für sein neues Zuhause war Janukowitsch nichts zu teuer. «Der wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus», sagt Andresen gegenüber der Zeitung. Sogar im Keller hätten sie nur das Feinste vom Feinen eingebaut.
Besuche des Staatschefs
Auf der Baustelle waren damals auch Arbeiter aus der Ukraine am Werk. Diese hätten noch härter geschuftet als sie, jedoch viel weniger Geld dafür erhalten. Den deutschen Bauarbeitern hingegen ging es richtig gut. «Von Flug über Unterkunft bis zum Essen – uns wurde alles bezahlt», sagt er.
Während der Bauphase wohnte der Präsident in einem anderen Gebäude auf dem riesigen Gelände. «Morgens sahen wir Janukowitschs Helikopter starten, der ihn zur Arbeit flog», sagt Andresen. Ab und zu kam der Staatschef persönlich vorbei. «Dann mussten wir alles räumen. Sogar die Gerüste wurden abgebaut, damit er freie Sicht hat», sagt er. Zu Gesicht bekommen hat Andresen Janukowitsch nie. Angestellte mussten bei seinen Besuchen immer den Platz räumen.
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