Das sagt Heiko Vogel«Ich finde diesen Schiedsrichter menschlich fragwürdig»
Heiko Vogel sieht nach Abpfiff der Partie gegen Lugano zweimal Gelb und fehlt dem FCB im Saison-Endspurt. Das sagt der FCB-Interimstrainer zu Schiedsrichter Lukas Fähndrich.

Heiko Vogel, was ist nach Abpfiff passiert?
Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass ich hoffe, ihn nicht mehr sehen zu müssen.
Das hat gereicht für Gelb-Rot?
Ich schwöre es bei allem, was mir lieb und heilig ist, dass ich das gesagt habe. Zuvor habe ich geklatscht. Dafür gabs Gelb. Natürlich hat der Schiedsrichter das auf sich bezogen. Das ist ja klar.
Finden Sie die Gelb-Rote Karte unberechtigt?
Ich bin kein Kind von Traurigkeit, sollte auch ein Vorbild sein. Man sollte sich auf dem Platz so verhalten, dass man nach einer Verwarnung auf dem Platz ruhig ist. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe bei diesem Menschen grosse Bedenken, dass er geeignet ist, als Schiedsrichter solche Dinge zu pfeifen. Ich bekomme Gelb-Rot wegen dieses Satzes, aber meine Spieler müssen sich von ihm während des Spiels allerhand anhören.
Was zum Beispiel?
Das will ich nicht sagen. Es gibt Sachen, die bleiben in der Kabine.
Torhüter Marwin Hitz sprach von Beleidigungen…
Das ist so. Aber ich bin ja nicht berechtigt, dafür eine Karte zu zeigen. Ich bin Trainer – und kein einfacher Trainer, das weiss ich.
Sie wirken immer noch sehr aufbrausend.
Wenn das jedes Mal so ausartet – wunderbar! Ich habe jetzt den Hals von Riccardo Calafiori gesehen. Wenn das keine Tätlichkeit vom Torhüter ist! Der Goalie nimmt ihn am Schlafittchen, er hat Kratzspuren. Wenn das nicht Rot ist…
Warum geht Saipi Calafiori an den Kragen?
Mit Sicherheit, weil keine Nettigkeiten ausgetauscht worden sind. Aber das kommt im Fussballspiel vor. Calafiori hatte gar keine Chance, sich zu befreien. Da hätte es mehr Fingerspitzengefühl gebraucht.
Sie werden nun zum zweiten Mal in dieser Saison für mindestens eine Partie auf der Trainerbank fehlen…
Nochmals: Ich bin kein leichter Trainer. Aber ich bin nicht immer der Ausgangspunkt. Manchmal hat es einfach auch einen Grund, weshalb ich mich aufrege. Aber die Schiedsrichter dürfen alles sagen, sie überhören gar das lauteste Klopfen an ihrer Kabine. Und dann stehen sie vor die Kamera und sagen, sie hätten kein Klopfen gehört. Manchmal höre ich auch keinen Pfiff… Ich finde diesen Schiedsrichter menschlich zum wiederholten Mal absolut fragwürdig.
Sie meinen Lukas Fähndrich.
Ja. Die Schiedsrichter machen grösstenteils einen richtig guten Job. Es ist keine Generalabrechnung. Aber bei diesem Schiedsrichter bin ich wirklich froh, wenn ich ihn nicht mehr sehen muss.
Sie sind Trainer und Sportchef dieser Mannschaft, nun werden Sie wieder gesperrt. Wird das nicht zum Problem?
Schreiben Sie das! Die Frage impliziert bereits die Antwort. Was soll ich zu dieser Art von Frage nun sagen? Emotionen gehören dazu. Er hat nur darauf gewartet, und ich habe ihm das gegeben, was er wollte. Mea culpa. Er hat das bekommen, was er wollte und darf sich nun noch rausreden. Glauben Sie, dass wir alles falsch sehen? Ich habe Marwin Hitz, die Ruhe in Person, noch nie so aufgebracht gesehen wie heute nach dem Spiel. Das sagt vieles über die Leistung des Unparteiischen.
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