Das sagt Lukas Fähndrich«Ich habe ganz sicher keinen beleidigt»
Schiedsrichter Lukas Fähndrich hat die Partie zwischen Basel und Lugano mehrheitlich im Griff. Doch in den Schlussminuten überschlagen sich die Ereignisse. Das sagt der Zentralschweizer.

Lukas Fähndrich, bis kurz vor Schluss war es eine ruhige Partie ohne Aufreger. Was geschah in der Endphase?
Es war so, dass Calafiori im Duell mit Saipi stark aneinandergeraten ist. Aufgrund dessen haben beide die Gelbe Karte gezeigt bekommen. Weil Calafiori bereits mit Gelb vorbelastet war, sah er Gelb-Rot.
Heiko Vogel bekommt nach Spielschluss die Gelb-Rote Karte gezeigt. Weshalb?
Die erste Gelbe Karte erhielt er wegen höhnischen Klatschens nach Abpfiff. Und die Gelb-Rote Karte gab es, als er bei mir vorbeikam und ein paar Worte an mich richtete.
Was hat er Ihnen gesagt?
Das möchte ich da nicht wiedergeben. Das bleibt unter uns.
Gewisse Spieler standen nach dem 1:1 vor Ihrer Kabine und äusserten heftige Vorwürfe gegen Sie. Ihr Auftreten ist kritisiert worden, es hiess sogar, Sie würden die Spieler während des Spiels beleidigen.
Ich kann bestätigen, dass ich niemanden beleidige. Es sind klare Worte gefallen zwischen mir und einzelnen Spielern. Aber der Ausgangspunkt waren die Spieler, die klar und heftig mit mir diskutierten. Ich habe einen klaren Standpunkt vertreten, bin offen und ehrlich. Aber ich habe ganz sicher keinen beleidigt.
Was hat das für Folgen, dass Ihnen vorgeworfen wird, dass Sie Spieler beleidigen?
Das kann ich nicht beurteilen. Ich finde es einfach keine korrekte Art und Weise, wenn man dem Schiedsrichter sagt, er habe Spieler beleidigt, ohne dass konkrete Beweise geliefert werden. Wenn Dinge einfach so in den Raum gestellt werden.
Hatten Sie das Gefühl, es sei bis in die Endphase ein einfach zu leitendes Spiel gewesen?
Absolut. Es war ein sehr angenehmer, ruhiger Tag. Wir haben das Spiel grösstenteils fehlerlos geleitet. Es gab Szenen, die ich eher hätte pfeifen müssen. Etwa vor dem 1:0 für Basel, als der Zweikampf zwischen Augustin und Doumbia eher ein Foulspiel des Baslers war. Aber: Ich stehe hundertprozentig zu meinen Entscheiden - zur Gelb-Roten Karte gegen Calafiori und zur Gelb-Roten Karte gegen Vogel.
Nach dem Spiel wollten Basler Spieler mit Ihnen sprechen. Weshalb war Ihre Kabine für Sie nicht offen?
Wir haben das gar nicht mitbekommen. Es ist niemand in die Kabine gekommen und hat gefragt, ob er reinkommen darf. Wir haben gehört, dass es draussen lärmig ist. Ich bin immer sehr kommunikationsbereit. Vielleicht einfach nicht gerade fünf Minuten nach dem Spiel. Es tut gut, wenn man erst mal eine Viertelstunde vergehen lässt. Dann ist das Gespräch meistens besser als in den Emotionen.
Wird es zu diesem Gespräch noch kommen?
Die Tür ist offen. Wir Schiedsrichter haben nichts zu verstecken. Wir können diskutieren, sofern die Regeln des Anstands eingehalten werden.
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