Interview zu Versöhnung im Nahostkonflikt«Ich habe den Killer meiner Tochter getroffen» – «Sie können uns nichts mehr antun»
Der eine ist Israeli, der andere Palästinenser. Beide haben im Nahostkonflikt ihre Tochter verloren. Jetzt kämpfen Rami Elhanan und Bassam Aramin für den Frieden. Als Brüder, wie sie sagen.

Rami Elhanan, ein palästinensischer Selbstmordattentäter riss 1997 Ihre Tochter Smadar in den Tod. Zehn Jahre später, Bassam Aramin, erschoss ein israelischer Grenzpolizist Ihre Tochter Abir. Warum erzählen Sie beide immer wieder vom Verlust Ihrer Kinder? Reissen Sie damit nicht alte Wunden auf?
Bassam Aramin: Ich habe Abir geschworen, dass ihr Killer sterben und sie länger leben wird. Und zwar, indem ich ihre Geschichte erzähle. Kinder zu töten, kann niemand rechtfertigen. Es wäre einfach, sich zu rächen, doch damit kreiert man nur mehr Feinde. Wir möchten diese Tragödie nutzen, um Brücken zu bauen. Ich habe Abirs Killer getroffen. Er versteht, dass er Abir getötet hat, und er kann seine Tat nicht rechtfertigen.
Rami Elhanan: Haben Sie Kinder?