«Ich glaube nicht, dass ich ein US-Verhör überleben würde»
Eric Delissys frühere Arbeitgeberin – eine Schweizer Bank – hat Daten von ihm in die USA geliefert. Mit Redaktion Tamedia spricht er über die Angst vor dem Reisen und das «Gefängnis Schweiz».

Herr Delissys, was ärgert Sie an der Datenauslieferung der HSBC Schweiz, ihrer früheren Arbeitgeberin, an die Amerikaner am meisten? Der Verwaltungsrat und die Geschäftsdirektion liefern der amerikanischen Justiz 1100 unschuldige Menschen ans Messer, um sich selbst vor dem langen Arm der Justiz zu retten. Sie belasten unschuldige Menschen eines Verbrechens, das sie selber begangen haben, und hoffen, damit einer Strafe zu entgehen. Die Bank will mit der Datenlieferung einer Anklage wegen Beihilfe zum Steuerbetrug entgehen. Ich fühle mich verraten und verkauft. Das geht auch den etwa hundert ehemaligen Kollegen so, mit denen ich in Kontakt bin.