«Ich glaube ihren Beteuerungen»
BDP-Präsident Martin Landolt verteidigt die im Bündner Bauskandal angeschossenen Politiker und spricht über die Ziele seiner Partei.

Zwei BDP-Mitglieder sind in Graubünden in einen spektakulären Kartellfall verwickelt. Beide kandidieren für die Regierungswahlen vom 10. Juni. Wie gross sind Ihre Sorgen?
Die ganze Geschichte freut mich sicher nicht. Aber die Vorwürfe richten sich ja nicht gegen die BDP als Partei und ihre politischen Positionen.
Aber die BDP könnte darunter leiden.
Ich habe keinen Grund, den Beteuerungen der beiden BDP-Politiker nicht zu glauben. Und ich finde es stark, dass sich Andreas Felix den Fragen der Journalisten gestellt und seine Sicht der Dinge an einer Medienkonferenz erläutert hat.
Vor allem die Vorwürfe an ihn sind happig. Ist er als BDP-Kandidat noch tragbar?
Die BDP Graubünden hat sich hinter ihren Regierungsratskandidaten gestellt und ich trage diesen Entscheid selbstverständlich mit. Zudem kenne ich beide sehr gut und habe Mühe damit, dass alles für bare Münze genommen wird, was das Onlineportal «Republik» veröffentlicht hat. Zumal es sich auf die Aussagen eines einzigen Zeugen stützt, der überzeugt ist, dass ihm Unrecht getan wurde. Und bei dem im Leben wohl nicht alles rund gelaufen ist. Für voreilige Schlussfolgerungen ist das zu wenig. Etwas mehr kritische Distanz wäre für Politiker und Medienschaffende angezeigt.
Trotzdem sind dies keine guten Voraussetzunge für die anstehenden Wahlen.
Unser Ziel in Graubünden ist es, die Sitzzahl im Parlament und die beiden Regierungsratssitze zu halten. Das ist auch ohne die aktuellen Umstände sicher ambitioniert. Zumal wir im Gegensatz zu vor vier Jahren relativ viele Rücktritte verkraften müssen.
Graubünden ist eine der drei BDP-Hochburgen. Steht die Partei damit vor einer Schicksalswahl.
Diese Einschätzung teile ich nicht. Aber diese Wahlen sind ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen. Allerdings sind Majorzwahlen wie am 10. Juni in Graubünden jeweils sehr schwer zu interpretieren.
Am gleichen Tag steht eine weitere Bewährungsprobe an, nämlich in Ihrem Heimatkanton.
Ich bin überzeugt, dass wir uns als drittstärkste Kraft im Glarner Parlament behaupten können und keine Sitze einbüssen werden. Den Sitz in der Regierung haben wir im März ja bereits erfolgreich verteidigt.
Das tönt sehr bescheiden. Setzen Sie die Ziele für die Nationalratswahlen im Herbst 2019 ebenfalls so tief an?
Man hat uns seit unserer Gründung vor 10 Jahren schon in den Himmel gelobt und uns tot geredet. Wir sind bemüht, realistisch zu bleiben und eine Normalisierungsphase einzuleiten. Nach diesen extremen Ausschlägen in der Vergangenheit ist angestrebte Konsolidierung realistisch und gesund.
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