Zufriedener CHI-OK-Präsident«Ich bin stolz, dass wir den Mumm wieder gefunden haben»
Andy Kistler ist OK-Chef der CHI Classics Basel. Nach einer Durststrecke von drei Jahren und zwei Pandemie-bedingten Absagen hat er in der St.-Jakobs-Halle ein Reitturnier organisiert, das sich auf höchstem Level bewegt.

Andy Kistler, die CHI Classics Basel sind voll im Gang. Wie ist Ihre Gefühlslage am zweiten Wettkampftag?
In erster Linie bin ich einfach nur glücklich ob des Zuspruchs, den wir geniessen. Heute haben wir viele Zuschauer in der Halle, am Samstag und Sonntag sind wir ausverkauft. Das erzeugt aber auch Druck, dass alles gut laufen muss. Aber: Die Feedbacks sind durchweg positiv. Es ist unglaublich, dass ich bereits jetzt vier Anfragen von Sponsoren habe, die fürs nächste Jahr einen VIP-Tisch buchen wollen.
Sie scheinen vieles richtig zu machen. Auch wegen Ihrer Handschrift, die Sie bei Ihrer OK-Chef-Premiere einbringen?
Ich kann wegen meiner Vergangenheit als Equipenchef der Schweizer Springreiter von meinem grossen Netzwerk in der Pferdesportszene profitieren. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Am Donnerstag fand ein Apéro für die Ehrengäste statt. Spontan lud ich einige Reiter für diesen Anlass ein, indem ich auf deren Zimmern einen Brief deponierte mit der Bitte, sie sollen doch dort vorbeischauen. Und es kamen am Ende 25 Reiter, schlicht um «Grüezi» zu sagen. Etwa auch Martin Fuchs, die Weltnummer 2 aus der Schweiz. Das war ein sehr schönes Erlebnis mit totaler Wertschätzung.
Sie sind seit drei Jahren Turnierchef. Wegen der Pandemie musste Ihre CHI-Classics-Basel-Premiere aber bis 2023 warten. Was war das Schwierigste in dieser Zeit?
Bestimmt die kurzfristige Absage vor Jahresfrist. Wir wären bereit gewesen, es war ein herber Schlag. Aber nach zweimal darüber schlafen, habe ich wieder nach vorn geschaut. Heute kann ich sagen: Ich bin stolz darauf, dass wir den Mumm für die Organisation wieder gefunden haben. Das Gute an der langen Vorbereitungszeit war, dass wir Neues ausprobieren konnten und heute super aufgestellt sind.
Es läuft also alles reibungslos?
Die Kleinigkeiten beschäftigen mich. Tickets, Akkreditierungen, Zolldokumente. In der Organisation waren nur zwei Leute bereits 2020 dabei, alle anderen sind neu. Deshalb bin ich vor allem im Backoffice anzutreffen, am Donnerstag habe ich keinen einzigen Reiter live in der Halle im Einsatz gesehen. Bevor ich schlafen ging, schaute ich mir rasch die Ergebnisse an. Mehr lag nicht drin. Das Ziel ist aber, am Wochenende ruhig aus dem Büro zu gehen, um das Ambiente in der Halle ein wenig geniessen zu können.
Werden Sie auch bei der Dressur vorbeischauen?
Gewiss, denn diese Disziplin ist neu in Basel, und ich bin bestrebt, bei der Dressur zahlreiche Kontakte zu knüpfen. Im Springen bin ich nach wie vor nahe dran, kenne den Sport, die Reiter und die Besitzer.

Das Turnier 2023 hat viel Neues gebracht. Werden wir auch in einem Jahr markante Änderungen erfahren?
Neben den Prüfungen im Springreiten und der Dressur wird der Weltcupfinal im Voltigieren durchgeführt. Diese Disziplin in das Programm einzubinden, ist eine nächste Herausforderung. Zudem dürfen wir uns auf einen Showact freuen, der zusätzlich Besucher in die St.-Jakobs-Halle bringen wird.
2025 wird Basel Austragungsort des Weltcupfinals im Springen, der Dressur und im Voltigieren sein. Wie sehr spielt dieser Event in diesem Jahr in Ihren Überlegungen bereits eine Rolle?
Es gilt, laufend die Learnings aus dem sportlichen Segment umzusetzen. Aber wir machen uns auch Gedanken über den Hospitality-Bereich. Der Weltcupfinal hat eine ganz andere Dimension als die CHI Classics Basel. Es ist etwa denkbar, dass Bruce Springsteen nach Basel kommt, wenn seine Tochter Jessica im Weltcupfinal reitet. Da müssen wir uns fragen: Wie schaffen wir es, dass er dann einen Tisch im separierten Teil der Halle bekommt? Denn aus der Erfahrung der CHI Classics Basel wissen wir: Die VIP-Tische sind hier sehr, sehr begehrt und rasch ausverkauft.
Mit dem Weltcup vom Sonntag enden die CHI Classics Basel. Geht es für Sie danach direkt zur Erholung in die Ferien?
Bis Dienstagabend werden wir in den Abbau involviert sein, danach reise ich heim. Und der Alltag kehrt dann zurück, wenn ich Mitte Woche zwei meiner Enkelkinder morgens um 7.30 Uhr in den Kindergarten und die Schule begleiten darf.
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