«Ich bin mit Matt Damon gut im Bild zu sehen»
Das Rathaus und das Hotel Savoy dienten heute als Kulisse für den Hollywood-Thriller «The Informant». Die Dreharbeiten wurden geheim gehalten. Glück hatte eine Aargauer Statistin – sie war mit dabei.
Die Dreharbeiten an prominenter Lage in Zürich seien nicht bekannt gemacht worden, sagte die Zürcher Regierungssprecherin Susanne Sorg-Keller. Die Produzenten wollten noch nicht zu viele Details vom Film verraten. Um 8.30 Uhr war das Set aufgestellt, bereits eine gute halbe Stunde später waren die Filmer wieder weg. Wie Redaktion Tamedia erfahren hat, sind die Stars zudem bereits wieder aus der Stadt abgereist. Gedreht wurde am Limmatquai eine Szene, bei der Matt Damon auf das Rathaus zuläuft. Auch wurden Szenen im Hotel Savoy am Paradeplatz gedreht.
«Es war grossartig»
Den Dreh vor Ort miterleben durfte Statistin Irene Klauenbösch aus Würenlingen AG. «Es war grossartig, mit solch einem Star auf dem gleichen Set zu drehen», sagt Klauenbösch gegenüber Redaktion Tamedia. Und sie kann sich sogar Hoffnungen machen, im abgedrehten Film auf der Kinoleinwand mit dem Schauspieler gross im Bild zu sein. «Man hat mir gesagt, ich sei gut zu sehen. In der Szene schlendere ich an einem Schaufenster vorbei, während Matt Damon gleich neben mir vor dem Hotel Savoy in ein Auto steigt.»
Während den Dreharbeiten ist Fotografieren streng verboten. Doch nach der kurzen Produktion ergriff die Aargauerin ihre Chance und fragte den berühmten Schauspieler, ob sie ein Foto knipsen dürfe – er war einverstanden. «Mit dem Mantel sehe ich zwar auf dem Bild etwas füllig aus, aber es war trotzdem ein toller Moment.»
Kamera und Regie führte der US-amerikanische Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor Steven Soderbergh, der durch Filme wie «Out of Sight», «Traffic», «Ocean's» und «Erin Brockovich» bekannt wurde. Neben Matt Damon befanden sich 90 Statisten, 40 Schweizer Techniker und einige amerikanische Techniker am Drehort.
Schlüsselszenen im Savoy, Dolder und am Paradeplatz
Das Drehbuch von «The Informant» beruht auf einer wahren Geschichte, die im Jahr 1994 spielt. Als Drehorte wählte die US-amerikanische Produktionsfirma Warner Independent die USA, Frankreich und die Schweiz. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Mark Whitacre, eines brillianten Wissenschaftlers, der die Kartelltaktiken seines Arbeitgebers 1994 an die Öffentlichkeit brachte. Whitacre sammelte heimlich stundenlanges Videomaterial über den Agrarmulti Archer Daniels Midland (ADM), das er anschliessend dem FBI übergab. Gleichzeitig leidet der Undercover-Agent an einer manisch-depressiven Störung und verstrickt sich immer mehr in seine Doppelrolle. Als Opfer von Intrigen wird Whitacre schliesslich selbst verurteilt und erst 2006 aus dem Gefängnis entlassen.
Zürich als Finanzdrehscheibe
Zürich spielt darin die klassische Rolle als Finanzdrehscheibe. Im Originalroman «The Informant» von Kurt Eichenwald heisst es dazu an den entsprechenden Stellen (leicht gekürzt): «Die ganze Bahnhofstrasse war voll von Shoppern, welche Sprüngli-Schokoladen, Tiffany-Schmuck und Cartier-Uhren in den Schaufenstern bestaunten. Die Strasse öffnete sich zum Paradeplatz. Ein Uniformierter öffnete die Türe zum Savoy Baur en Ville, einem der elegantesten Hotels der Schweiz. Whitacre war schon am Vorabend angereist - für ein weiteres Kartell-Treffen, das am Nachmittag im Dolder Grand Hotel stattfinden sollte.»
Ein Herr Briel vom Bankverein
Und etwas weiter hinten: «Whitacre schritt schneller auf ein Gebäude am Rande des Paradeplatzes zu. Es ist die Zürcher Filiale des Schweizerischen Bankvereins. Sein Ziel. Whitacre ging direkt in die Empfangshalle, ein Portier stand dort zu Diensten. «Ich suche Herrn Briel», sagte Whitacre. «Der ist oben im vierten Stock», antwortete der Portier.»
Für die Organisation und die Suche nach geeigneten Kulissen für die Filmaufnahmen in Zürich engagierte Warner Independent eine Genfer Firma, die wiederum die 4-Films aus Zürich mit der Aufnahmeleitung beauftragt hat. Als zweiter Drehort nebst dem Rathaus wurde das Hotel Savoy ausgesucht. Der Regierungsrat bezeichnet den Hollywood-Dreh als gute Gelegenheit, sowohl den Standort Zürich wie auch die Schweizer Filmbranche international präsentieren zu können.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch