Hunderte Millionen ziehen in die Gefahrenzone
Mehr als eine Milliarde Asiaten werden in den nächsten 30 Jahren in Städte abwandern – und dort von Hochwassern bedroht sein. Denn viele der asiatischen Megastädte liegen direkt am Wasser.
In gut zehn Jahren könnten in Asien 400 Millionen Menschen durch steigende Meeresspiegel bedroht sein. Das schreibt die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) in einem Bericht, den sie in Bangkok vorgestellt hat.
Die Organisation rechnet damit, dass in den nächsten 30 Jahren weitere 1,1 Milliarden Menschen in die asiatischen Städte ziehen. Viele der Metropolen liegen in Küstennähe. Dadurch steigt die Zahl der Gefährdeten immer weiter. Städte wie Bangkok (Thailand), Dhaka (Bangladesh), Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) und Tianjin (China) liefen grosse Gefahr, überschwemmt zu werden, von der Küste und aus dem Hinterland, schreibt die ADB.
Schmutzige Luft tötet Hunderttausende
Fast die Hälfte aller Stadtbewohner weltweit lebt in Asien, heisst es in dem Bericht weiter. Allein zwischen 1980 und 2010 haben asiatische Städte mehr als eine Milliarde Bewohner dazugewonnen – bis 2040 könnten es nochmals eine Milliarde mehr sein. Diese massive Urbanisierung betrifft laut dem Bericht vor allem die Länder China, Indien, Pakistan, Indonesien und Bangladesh.
In etwas mehr als sechzig Jahren ist der Anteil der urbanen Bevölkerung in Asien von zehn auf fünfzig Prozent gestiegen. In Europa und Südamerika fand dieselbe Entwicklung innerhalb von 150 beziehungsweise mehr als 200 Jahren statt.
Bis in zehn Jahren werden laut dem Bericht 21 der weltweit 37 Megastädte – Städte also, die mehr als 10 Millionen Einwohner haben – in Asien zu finden sein. Dabei tötet die Luftverschmutzung in Asien schon jetzt jedes Jahr 500'000 Menschen. Zwei Drittel der Städte verfehlten laut der ADB die EU-Standards für erträgliche Luftqualität. Am schmutzigsten ist die Stadt Ahwaz im Südwesten des Iran.
Politik soll den Trend umdrehen
Der Kontinent müsse daher dringend die Weichen für eine grüne und nachhaltige Entwicklung seiner Städte stellen. «Das rasante Wachstum der städtischen Bevölkerung hat die Umwelt stark belastet», sagte Chefökonom Changyong Rhee und verwies auf Abfallberge, schlechte Luft und wachsende Slums.
Die Herausforderung sei jetzt, politische Entscheidungen zu treffen, die diesen Trend umdrehen und helfen, grüne Technologien und grünes Städtewachstum zu entwickeln. Der Bericht schlägt darum vor, so schnell wie möglich Regulierungen und Standards einzuführen, die die Märkte dazu bringen, umweltschonender zu produzieren. Ausserdem müsse man den öffentlichen Verkehr weiter ausbauen sowie erneuerbare Energien und Technologien fördern.
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