Honduras feiert Rückkehr des Verjagten
Zwei Jahre nach dem Militärputsch ist der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya wieder in seiner Heimat. Das krisengebeutelte Land erhofft sich viel von seiner Rückkehr.
Der vor zwei Jahren gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya ist nach einem Abkommen mit der neuen Regierung in seine Heimat zurückgekehrt. Der 59-Jährige wurde gestern bei seiner Landung in Tegucigalpa von Tausenden Anhängern gefeiert. Seine Heimkehr ermöglicht die Wiederaufnahme von Honduras in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), aus der das mittelamerikanische Land nach dem international verurteilten Putsch gegen Zelaya im Juni 2009 ausgeschlossen worden war.
Der Expräsident rief nach seiner Ankunft zu nationaler Versöhnung und einem Ende der Gewalt auf. «Das Problem der Armut, der Korruption und der grossen Herausforderungen für lateinamerikanische Gesellschaften wird nicht durch Gewalt gelöst, sondern durch mehr Demokratie», erklärte Zelaya.
Er war am 28. Juni 2009 unter vorgehaltener Waffe aus dem Land gebracht worden. Ein international vermitteltes und in der vergangenen Woche unterschriebenes Abkommen ermöglichte seine sichere Rückkehr nach Honduras. Zelaya hatte mehr als ein Jahr im Exil in der Dominikanischen Republik verbracht. Am Freitag reiste er nach Nicaragua und von dort aus in seine Heimat weiter.
Exstaatschef darf eigene Partei gründen
Die Einigung zur Rückkehr Zelayas kam unter Vermittlung des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zustande. Sie sieht unter anderem vor, dass der einstige Staatschef eine eigene politische Partei gründen darf, um bei der Wahl 2014 anzutreten. Ausserdem sollen die Strafverfahren gegen Zelaya und seine Anhänger eingestellt werden.
Zelaya wurde mit der Begründung aus dem Amt gejagt, er habe eine Anordnung des Obersten Gerichtshofs ignoriert, die die Aufhebung einer Volksbefragung über eine Verfassungsänderung verlangte. Seine Anhänger machen geltend, der damalige Präsident sei gestürzt worden, weil er Honduras politisch und wirtschaftlich reformieren wollte und zunehmend engere Verbindungen zu Chávez aufgebaut hatte.
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dapd/mrs
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