Hollandes kühne Wette im grossen Chaos
Interne Dissidenz, schlechte Zahlen, düstere Prognosen: Frankreichs Präsident versucht mit einer Regierungsumbildung den Befreiungsschlag. Er hatte gar keine andere Wahl mehr.
Eine Nacht reichte, um sich der Unausweichlichkeit eines sommerlichen Donnerschlags gewahr zu werden. Frankreichs Präsident François Hollande hat am Montagmorgen seinen Premierminister Manuel Valls ins Elysée bestellt und ihn beauftragt, sein Kabinett zu entlassen und ein neues zu formen – eines, das seine kontroverse Wirtschaftspolitik trägt. Bereits am Dienstag will Valls die neue Regierung vorstellen. Und wenn zunächst auch noch unklar ist, wer darin sitzen wird, weiss man wenigstens, wer nach aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr dazugehören wird: Arnaud Montebourg, der bisherige Wirtschafts- und Industrieminister, sowie Benoît Hamon, der Erziehungsminister – beides Sozialisten vom linken Flügel der Regierungspartei. Sie sorgten am Wochenende für den finalen Eklat.