Hoffnung für «Napalm Girl»
Mehr als 40 Jahre nach der Entstehung des weltberühmten Bildes erhält Kim Phuc eine neue Chance – ausgerechnet in den USA.
Das Bild ging um die Welt: Ein 9-jähriges Mädchen flieht zusammen mit anderen vietnamesischen Kindern vor einem Napalm-Angriff – nackt, weil es sich die brennenden Kleider vom Leib gerissen hat. Dass sich Kim Phuc dabei schwere Verbrennungen zugezogen hat, ist nicht gut zu erkennen. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht lässt jedoch das Leid erahnen, das sie erfuhr. Das 1972 gemachte Foto machte Phuc zu einem Symbol für den Vietnamkrieg, der unzählige zivile Opfer gefordert hatte.
Nun, mehr als 40 Jahre später, erhält Kim Phuc eine neue Chance auf Heilung – ausgerechnet in den USA, für die der Krieg bis heute ein Trauma darstellt. Im Miami Dermatology and Laser Institute erhält die Vietnamesin Laserbehandlungen, die laut der zuständigen Ärztin nicht nur ihre Haut verschönern, sondern auch die Schmerzen verringern sollen, die sie seit damals plagen. Über ein Drittel ihres Körpers ist von den Verbrennungen betroffen. Die meisten Menschen würden schon bei zehn Prozent solcher Verletzungen sterben, so die Ärztin. Sie behandelt Phuc kostenlos – eine einzelne Sitzung ist normalerweise zwischen 1500 und 2000 US-Dollar teuer. Als «Himmel auf Erden» bezeichnet die berühmte Patientin diese für sie einmalige Möglichkeit.

Die Vietnamesin wird voraussichtlich bis zu sieben Behandlungen benötigen. Begleitet wird sie dabei von ihrem Mann sowie von Nick Ut, der sie damals fotografiert hat und für seine Aufnahme mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. «Er ist der Anfang und das Ende», sagte Phuc über den Fotografen der Nachrichtenagentur AP. Er habe ihr Bild geschossen und werde nun beim Start ihres neuen Lebensabschnittes dabei sein. Als sie am 8. Juni 1972 vor dem Napalm-Angriff floh, war es Ut, der sie in seinem Van so schnell wie möglich in ein Krankenhaus fuhr. «Ich glaube, ich sterbe, zu heiss, zu heiss», hat Phuc damals laut dem Fotografen geschrien.
Aber sie überlebte und wurde zum Symbol für ein vom Krieg zerstörtes Land. In Vietnam sehe man noch heute die Auswirkungen, so Ut. Es gebe viele Menschen wie Phuc, die an den Folgen von Napalm-Angriffen leiden würden, und es kämen Kinder mit Missbildungen auf die Welt, die auf den Einsatz des im Vietnamkrieg von den USA eingesetzten chemischen Mittels Agent Orange zurückzuführen seien.
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