Neuer Anfang in der WildnisHörnli-Rehe wurden in Holzkisten verpackt und in den Jura verfrachtet
Seit Jahren macht eine wachsende Rehpopulation den grössten Basler Friedhof unsicher und verwüstet Gräber. Jetzt wurden elf Tiere umgesiedelt.

Bereits am ersten Tag der Umsiedlung der wilden Rehe vom Friedhof Hörnli in Basel konnten die Helfer der Fondation Franz Weber und des Ökobüros Ecotecelf 11 der rund 60 Tiere umfassenden Population einfangen. Sie wurden mit Netzen zu Holzboxen getrieben, überwältigt, am Ohr markiert und dann in die Transportkisten geschlossen. Anschliessend ging es im Innern von Lieferwagen in den Jura. Dort wurden sie freigelassen.
Insgesamt wurden sechs Männchen und fünf Weibchen, darunter je ein Jungtier, gefangen. Die Fondation Franz Weber, welche das Pilotprojekt initiiert und organisiert, zeigte sich in einer Medienerklärung sehr zufrieden und freut sich, dass die Aktion ohne Komplikationen verlaufen ist. «Das Pilotprojekt ist gut gestartet, und wir konnten bereits elf gesunde Tiere im Jura wohlauf wieder freilassen», so Dr. Monica Biondo, Expertin und Zoologin der Fondation Franz Weber, die aktiv beim Fang der Rehe dabei war.
Sie ist zuversichtlich für die geplante Umsiedlung von weiteren Rehen. Der Kanton Jura hat sich bereit erklärt, insgesamt 20 Hörnli-Rehe aufzunehmen. Eine nächste Fang-und-Umsiedlungs-Aktion soll am kommenden Mittwoch stattfinden.
«Nach über zweieinhalb Jahren Arbeit an möglichen Lösungen im Rahmen des runden Tisches mit dem Kanton Basel-Stadt ist der positive Ausgang dieses ersten Umsiedlungstages eine gute Voraussetzung für nächsten Mittwoch und stimmt uns zuversichtlich, dass wir für weitere Rehe eine neue Heimat finden werden», so Vera Weber, Präsidentin der Fondation Franz Weber.
Insgesamt lebten bis Mittwochmorgen rund 60 Rehe auf dem grössten Basler Friedhof. Frische Blumen auf den Gräbern hatten ihnen in der Vergangenheit zuverlässig Nahrung geliefert. Natürlichen Feinden begegneten sie kaum. Wenig überraschend, vermehrten sie sich munter. Vor drei Jahren zählten die Friedhofsgärtner noch 25 Tiere. Nach dem ersten Umzug von 11 Tieren in den Jura sind es nun immer noch fast doppelt so viele.
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