Hochspannung pur im Schweizer Playoff
Die ZSC Lions, der SC Bern, der HC Lugano und der EHC Biel gewinnen den sechsten Playoff-Viertelfinal und gleichen in der Serie zum 3:3 aus. Damit kommt es am Samstag in allen vier Duellen zu einer Belle.
Die ZSC Lions siegten in Davos knapp 3:2. Der Erfolg war nicht unverdient. Der Titelverteidiger zeigte sich als die diszipliniertere Equipe und erspielte sich mehr Torchancen. Die Zürcher hätten am Ende nicht mehr zittern müssen, wenn sie ihre Möglichkeiten nach der 3:1-Führung besser genutzt hätten. Wegweisend für den Sieg des Meisters waren die Powerplaytreffer von Thibaut Monnet (18.) und Roman Wick (28.), bei dem auch HCD-Verteidiger Tim Ramholt und Lions-Flügel Mikko Lehtonen Pate standen. Der Finne Lehtonen erzielte schon das 2:0 (23.) und wird für den ZSC immer mehr zu einer echten ausländischen Verstärkung.
Nach dem 3:1 verpassten die Zürcher mehrmals den vierten Treffer. Am Ende mussten die Lions noch um den Erfolg bangen und konnten sich bei Torhüter Lukas Flüeler bedanken, dass sie den Ausgleich in der Serie schafften. Flüeler liess sich nur durch zwei kuriose Goals von Patrick Schommer (26.) und Robin Grossmann (54.) bezwingen. Bei einem Lattenknaller von Petr Sykora (55.) hatten aber der tüchtige Schlussmann der und seine Kollegen grosses Glück. In der Schlussphase brachten die Gäste den Vorsprung über die Zeit, auch weil die Bündner letztlich zu fehlerhaft und ungenau spielten. Sie haderten aber auch mit der Spielleitung, nicht ganz zu unrecht: Zumindest die Strafe von Gregory Sciaroni, welche von den Lions zum 1:0 ausgenutzt wurde, war kein Vergehen gewesen.
Beim ZSC durfte der am Dienstag gesperrte Severin Blindenbacher auf Grund des Rekurs sowie der aufschiebenden Wirkung des Verbandssportsgerichts wieder verteidigen. Blindenbacher wirkte ruhig und souverän. Der Nationalverteidiger wird aber am Samstag im wohl vollen und kochenden Hallenstadion seine zweite Sperre absitzen müssen.
Dramatik in allen Eishallen
Die sechste Viertelfinal-Runde der NLA brachte auch in den anderen Eisstadien grosse Spannung. Lugano schlug in der Resega Zug knapp mit 2:1 und erzwang ein siebtes Spiel am Samstag in der Bosshard-Arena. Biel bewzang Qualifikationssieger Fribourg erneut nach einem Penaltykrimi mit 4:3 und glich ebenfalls zum 3:3 aus. Marc-Antoine Pouliot traf im Shootout als einziger Spieler. Die tapferen und ersatzgeschwächten Seeländer machten damit gegen das favorisierte, mittlerweile unsichere Gottéron ein 0:3 wett – eine fürwahr erstaunliche Leistung.
Topskorer Byron Ritchie schoss nach einem 1:3-Rückstand in Genf mit einem Doppelpack den SC Bern in die Verlängerung. In dieser hatten die Gäste mehrmals Glück. Im anschliessenden Penaltyschiessen hielt Goalie Marco Bührer alle fünf Versuche der Servettiens. Dafür traf mit Daniel Rubin ausgerechnet ein Stürmer, der bis zum letzten Frühling noch das Dress der Genfer Adler getragen hatte.
Es kommt also in allen Viertelfinals zu einem grossen Finale. Erst einmal in der Geschichte der NLA-Playoffs wurden alle Viertelfinalserien erst in einem «Spiel 7» entschieden: Das war vor 15 Jahren in der Saison 1998, als der EV Zug mit Sean Simpson an der Bande zum bislang einzigen Mal Schweizer Meister wurde.
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