Hobbyhistoriker finden «Goldzug» vorerst nicht
Die Gruppe, die in Polen nach einem Schatz aus der Nazi-Zeit sucht, stellt ihre Grabungen ein – und nimmt eine neue Stelle ins Visier.

Knapp zwei Wochen nach dem Beginn der Suche vor Ort nach einem mysteriösen «Goldzug» aus der Nazi-Zeit im Südwesten Polens hat eine Gruppe deutsch-polnischer Hobbyhistoriker erst einmal ihre Arbeit eingestellt. «Es gibt nichts», sagte Team-Sprecher Andrzej Gaik am Donnerstag am Ort der Grabungen in der Nähe von Walbrzych. «Diese Nacht haben wir beschlossen, die Baustelle wieder zu schliessen, die zugegebenermassen nichts erbrachte.»
Die Gruppe vermutet, dass im Zweiten Weltkrieg ein gepanzerter und womöglich mit Schätzen beladener Zug der Nazis in der Nähe von Walbrzych unterirdisch versteckt wurde. Obwohl Experten der Bergbauakademie in Krakau die Existenz des Zuges im vergangenen Dezember ausgeschlossen hatten, begannen der Pole Piotr Koper und der Deutsche Andreas Richter mit Dutzenden Helfern und schwerem Gerät mit den Grabungen.
Ganz aufgeben wollen die Amateurforscher ihre Suche aber noch nicht. Sie werde im September an einer anderen Stelle «ganz in der Nähe» fortgesetzt, kündigte Gaik an – die Genehmigung der Behörden vorausgesetzt. Die Grabungsarbeiten werden von den Amateurforschern selbst sowie von Sponsoren finanziert. Die polnischen Behörden wollten sich nicht beteiligen.
Unterirdische Tunnelanlage
In Polen halten sich seit Jahrzehnten hartnäckig Gerüchte um zwei verschwundene Nazi-Züge voller Gold, Schmuck und Kunstwerke. Im August 2015 verkündeten Koper und Richter, sie hätten mithilfe von Georadaruntersuchungen Beweise für die Existenz eines solchen Zuges gefunden.
Fest steht, dass die Nazis in der Nähe von Walbrzych rund um das Schloss von Ksiaz (Fürstenstein) von Kriegsgefangenen riesige unterirdische Tunnelanlagen errichten liessen. In dem Gebiet sollte ein Hauptquartier von Adolf Hitler entstehen.
AFP/kat
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