«Hier gibt es eine ungeheure Menge Gesindel»
Der junge Zürcher Seefahrer Ferdinand Hitzig schrieb vor 150 Jahren Briefe von seinen Reisen. Jetzt kann man seine Abenteuer im Staatsarchiv nachlesen.

Die Zeilen des damals bloss 16-jährigen Seefahrers Ferdinand Hitzig aus dem fernen New York mussten seine Eltern 1852 im beschaulichen Zürich in grosse Unruhe versetzt haben. «Hier gibt es auch eine ungeheure Menge Gesindel, sogenannte Brefer, die von Raub, Diebstahl, Betrug leben, ich hatte auch einmal das Vergnügen mit einem derselben in harte Berührung zu komen. Fast jeden Tag komt ein Mensch hier gewaltsam um's Leben, jeden Tag Diebstähle, beinahe täglich werden Leute überfahren, den in New York gibt es über 2000 Omnibusse, über 5000 Lastkarren & eine Menge Fiaker.» Jeden Tag würden 1000 Auswanderer ankommen, «hauptsächlich Irländer & Deutsche, die aber meistens in den Westen ziehen».