Sechs Jahrzehnte altes MaterialHier entsteht eine Mauer aus recyceltem Beton
Aus alt mach neu: In Grellingen gibt es neu die erste Baselbieter Stützmauer aus 95 Prozent recyceltem Baumaterial.

Der Kanton Baselland hat im Tiefbau erstmals Beton mit bis zu 95 Prozent Recyclinganteil eingesetzt. So wurde bei einem Pilotprojekt 2021 in Grellingen eine Stützmauer aus 35 Kubikmeter recycelten Beton und CO2-Speichertechnologie erstellt.
Das Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hatte das Pilotprojekt wissenschaftlich begleitet und systematisch Proben ausgewertet. Die bis jetzt vorliegenden Prüfergebnisse der Empa seien vielversprechend, teilte die kantonale Bau- und Umweltschutzdirektion am Mittwoch mit.
Material aus dem Jahr 1960
Als Materialquelle hatte eine abgebrochene Stützmauer aus dem Jahr 1960 gedient. Das Material war in Muttenz zerkleinert, gesiebt und für das Projekt gelagert worden. Der daraus entstandene Recycling-Beton-Kies wurde zudem mit CO2-Speichertechnologie behandelt.
Der speziell für diese Stützmauer entwickelte Beton überzeuge durch seinen hohen Sekundärrohstoffanteil im Kies von bis zu 95 Prozent, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit der CO2-Speichertechnologie hätten im verbauten Beton 477 Kilogramm CO2 kompensiert werden.
Das Baselbieter Tiefbauamt will gemäss Mitteilung neue Bauwerke künftig von Beginn weg mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus planen. Bestehenden Bauwerke wiederum sollen bei Ende der Lebensdauer auf die Wiederverwertbarkeit der Baustoffe analysiert werden. Der Landrat hatte im Januar ein «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel» beschlossen. Demnach sollen Bauabfälle recycelt werden und weniger auf Deponien landen. (SDA)
SDA/ith
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