Heute St. Gallen - Aarau und Zürich - Luzern
Am wenigsten Punkte und Tore, am meisten Gegentreffer: Dem FC Aarau ist der Start in die neue Saison der Axpo Super League gründlich misslungen. Heute spielt er in St. Gallen (17.45 Uhr).
Zu behaupten, in Aarau sei in der Sommerpause geklotzt worden, wäre masslos übertrieben. Lohnverhandlungen zwischen langjährigen Führungsspielern und Sportchef Fritz Hächler scheiterten dem Vernehmen nach an teils minimen unterschiedlichen Vorstellungen. Gewichtige Abgänge (Mutsch, Nushi, Rogerio, Menezes, Ianu) konnten (noch?) nicht gleichwertig kompensiert werden, einen Schnellschuss kann und will man sich nicht erlauben. Etwas mehr als eine Woche vor dem Ende der internationalen Transferfrist ist die Hektik allenthalben gross -- auch in Aarau.
So erfuhr Trainer Saibene auf indirektem Weg, dass sein Klub an der Verpflichtung des in Basel in Ungnade gefallenen Jürgen Gjasula interessiert ist. "Mit mir hat keiner darüber geredet", sagte der Luxemburger in einem Anflug von Verzweiflung. Es war nicht das erste Mal, dass der Informationsfluss eine ungewohnte Richtung hatte, Neuigkeiten von Drittpersonen zu Coaches gelangten. Ryszard Komornicki war eines jener "Opfer" gewesen. Der Pole betreut in seinem Heimatland seit diesem Sommer seinen Stammklub Gornik Zabrze (3 Spiele, 9 Punkte) und strebt mit dem Rekordmeister den sofortigen Wiederaufstieg in die höchste Liga an. Komornicki wird sich weit weg von jenen Verhältnissen, die er schon zu seiner Aarauer Zeit kritisiert hatte, in seiner Meinung bestätigt fühlen.
Aus sportlicher Sicht deutet derzeit wenig darauf hin, dass der FC Aarau die Efforts aus den letzten beiden Jahren (Rang 5) wird wiederholen können. Neben dem schwachen Saisonstart wird der Klub in seinem 30. Jahr in der obersten Spielklasse von Verletzungspech beklagt. Die ohnehin dünn besetzte Abteilung "Sturm" besteht derzeit einzig aus dem mazedonischen Neuzuzug Aco Stojkov, der an sich für die Flügelposition engagiert worden ist. Patrick Bengondo schied vor zwei Wochen beim 1:1 in Sitten mit Meniskusproblemen aus und hat sich noch nicht davon erholt, der aus Augsburg geholte Francis Kioyo erlitt im ersten Einsatz sogleich eine Oberschenkelzerrung. Und von der Qualität des Moldawiers Sergej Alexejew ist man noch nicht wirklich überzeugt.
Wesentlich geringere Probleme hat der FC Zürich vor seinem heutigen Heimspiel gegen Luzern (17.45 Uhr) zu beklagen. Nach dem 3:0 bei Ventspils wird der Schweizer Meister mit grösster Wahrscheinlichkeit die Playoffs zur Champions League überstehen und am grosszügig mit Millionen gefüllten Geldtopf partizipieren. Auf Notkäufe ist der FCZ, selbst wenn er im Konzert der Grossen mitspielen wird, nicht angewiesen. Er plant laut Manager Fredy Bickel nicht, sein Kader mit neuen Spielern zu verstärken. Vielmehr wird sich Trainer Bernard Challandes wie im heutigen Spiel gegen Luzern erlauben, einigen Stammkräften eine Pause zu gönnen. Voraussichtlich werden Veli Lampi, der im Europacup gesperrt gewesene Milan Gajic, Alexandre Alphonse und eventuell erstmals seit seinem Comeback auch Almen Abdi von Beginn weg spielen.
Die weiteren Partien der 7. Runde finden morgen Sonntag statt.
St. Gallen - Aarau (keine Duelle in der letzten Saison). -- Samstag, 17.45 Uhr. -- Absenzen: Frei, Haas, Knöpfel, Kollar, Winter; Bengondo, Kioyo (alle verletzt), Burki (gesperrt). -- Fraglich: Abegglen; Schaub. -- Statistik: Vier der letzten fünf Aufeinandertreffen endeten unentschieden, auch in der Gesamtstatistik seit 1960 ist die Bilanz fast ausgeglichen: 72 Spiele, 26 Siege für St. Gallen, 25 für Aarau. Eindeutiger war das Verdikt, wenn der FCSG zu Hause antrat. Nur drei der 36 Partien (die letzte Mitte Mai 1996) verlor er gegen Aarau.
Zürich - Luzern (1:1, 3:1, 3:0, 1:0). -- Samstag, 17.45 Uhr. -- Absenzen: Barmettler, Chikhaoui, Stucki; Chiumiento, Diarra, Lukmon, Schwegler, Sorgic, Tchouga (alle verletzt). -- Statistik: FCZ-Trainer Bernard Challandes hat letztmals 1994 gegen ein Team verloren, das von Rolf Fringer betreut wurde. Als Coach der Young Boys musste er ein 0:2 in Aarau zur Kenntnis nehmen. Luzerns letzter Sieg im Letzigrund geht auf Oktober 1995 zurück, seither resultierten für die Innerschweizer nur noch vier Remis in 15 Spielen.
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