Die Stimmen nach dem FCB-Aus«Heute haben die Details entschieden»
Nach aufopferungsvollem Kampf gegen ein spielstarkes Marseille suchen die Spieler des FC Basel nach Erklärungen für das Ausscheiden im Europacup.

Der FC Basel will unbedingt das zweite Tor, das wohl die Verlängerung bedeutet hätte. Ein letztes Mal wirft der FCB alles nach vorne und verteidigt verständlicherweise nicht mehr mit der notwendigen Konsequenz. Dann zeigt Olympique Marseille zum wiederholten Mal an diesem Abend, weshalb es in der Ligue 1 auf Platz zwei steht. Die Variante beim siebten und letzten Eckball des Spiels ist so raffiniert, dass Valentin Rongier fast mühelos zum 2:1 einschiesst.
Danach ist Schluss, und der Traum des FC Basel vom Erreichen des Conference-League-Finals in Tirana bleibt definitiv ein Traum. Auch wenn die Leistung um ein Vielfaches besser ist als vor Wochenfrist in Marseille, bedeutet der Achtelfinal Endstation für Rotblau. Entsprechend enttäuscht zeigen sich die Basler Akteure nach Abpfiff, auch wenn Heinz Lindner sagt: «Wir können auf unsere heutige Leistung und auf die Kampagne stolz sein.»
Die Nummer 1 des FCB ist der gefeierte Mann in der ersten Halbzeit. 35 Minuten sind gespielt, da der Österreicher einen Foulelfmeter von Amine Harit pariert – und den Matchplan seiner Farben aufrechterhält. Lindner sagt: «Die Muttenzerkurve und das ganze Stadion haben uns nach vorne gepusht.» Es hätte nach seinen Paraden – nicht nur bei jenem Penalty – und der 1:0-Führung durch Dan Ndoye ein magischer Basler Abend werden können. Oder wie es der Schlussmann sagt: «Es wäre alles angerichtet gewesen für einen geilen Europacup-Abend.»
Der 1:1-Ausgleich als Wendepunkt
Die FCB-Akteure sind sich in einem einig: Der Gegner aus Marseille hat in beiden Partien seine Qualitäten wie Technik, Spielübersicht oder individuelle Klasse unter Beweis stellen können. Doch geht es nach Taulant Xhaka, hat nicht viel gefehlt, um im St.-Jakob-Park das benötigte Ergebnis zu erreichen: «Jeder hat alles gegeben, die Details haben heute entschieden.» Damit meint der Routinier etwa die Szene, die zum 1:1 geführt hat. Xhaka sagt: «Da haben wir nicht gut verteidigt.»
Einer, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Rasen steht, ist Michael Lang. Aber auch der Aussenverteidiger ortet in diesem 1:1 die Wende in dieser Partie. «Das war mental der Knackpunkt. Zuvor hatte ich das Gefühl, dass wir ebenbürtig waren.»
So bleibt dem FCB die Erkenntnis, dass er über zwei Partien mit einer französischen Top-Mannschaft zwar mithalten kann, am Ende aber leer ausgeht. Guillermo Abascal ist dennoch überzeugt, dass sein Team Positives aus dieser K.-o.-Runde mitnehmen kann. «Dieser Auftritt wird uns in der Super League helfen», findet der Interimstrainer.
Ob das tatsächlich der Fall ist, wird sich ein erstes Mal am Sonntag im Letzigrund zeigen, wenn der Gegner GC heisst. Will der FCB auch in der nächsten Saison solche Europacup-Abende erleben, sind Punkte gegen die kriselnden Zürcher Pflicht.
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