Ein Festival zu Ehren des AutorsHermann Hesse sprach Baseldeutsch
Seine Beziehung zur Stadt am Rheinknie sei älter als er selbst, schrieb der Schriftsteller einst. Vom 9. bis zum 11. Dezember 2021 – 75 Jahre nachdem er den Nobelpreis erhielt – findet ein Basler Hesse-Festival mit diversen Programmpunkten statt.

Hermann Hesse sagte einst «Meine Beziehungen zu Basel sind so alt wie ich, und noch älter». Der am zweitmeisten gelesene deutsche Romanautor – an erster Stelle befindet sich Karl May – hatte schon früh einen starken Bezug zur Stadt am Rheinknie. Seine Eltern und sein Grossvater gehörten nämlich zum Kader der Basler Mission.
Hermann Hesse selbst lebte insgesamt während zehn Jahren in Basel, ging hier bis zum neunten Lebensjahr zur Schule und sprach Baseldeutsch. Als junger Mann arbeitete er in der Reich’schen Buchhandlung in der Freien Strasse, später als Journalist und schliesslich als Autor.
1901 entstand sein Werk «Hermann Lauscher», drei Jahre darauf veröffentlichte er seinen ersten Erfolgsroman «Peter Camenzind». Weitere zwanzig Jahre spätere schrieb er in einer Mietwohnung an der Lothringerstrasse seinen «Steppenwolf».
Die Beziehung zwischen dem Autor und Basel ist eine enge, eine innige. Übrigens waren zwei seiner insgesamt drei Ehefrauen Baslerinnen. Aufgrund ebendieser tiefen Verbindung braucht Basel, so argumentieren die Veranstalter, ein Hermann-Hesse-Festival.
Breites Programm
75 Jahre nachdem Hesse der Literaturnobelpreis überreicht wurde, findet das Hermann-Hesse-Festival Basel statt: Vom 9. bis zum 11. Dezember 2021 werden zahlreiche Programmpunkte zu Ehren des Autors abgehalten.
Den Auftakt macht am Donnerstag um 14 Uhr im Missionshaus unter anderen der Basler Regierungsrat Conradin Cramer mit einer Rede, gefolgt von einem Vortrag von Volker Michels. Abschliessend findet eine Diskussionsrunde mit Pia Müller, Lukas Ott und Volker Michels unter der Moderation von Willy Surbeck statt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Am Abend des gleichen Tages, um 19.30 Uhr, findet im Museum kleines Klingental ein Literarisches Konzert zu «Klingsors letzter Sommer» statt. Die 1919 verfasste Erzählung Hesses trägt starke autobiografische Züge. Am Festival wird diese gelesen von Christian Sutter, begleitet von Mischa Sutter am Flügel, welcher Mozart, Chopin und Schumann spielt.

Am Freitag wird um 11 Uhr der neue Hermann-Hesse-Platz an der Rheingasse eingeweiht. Anwesend sind die Regierungsrätin Stephanie Eymann, Paul Haffner von der Nomenklaturkommission und der Basler Literaturprofessor Alexander Honold.
Nach weiteren, allerdings ausverkauften, Programmpunkten trifft man sich abends um 18.30 Uhr zur Filmvisionierung im Stadtkino. Hier wird, in Anwesenheit des Produzenten Richard Harland und weiterer Mitwirkender, «Steppenwolf» von 1974 gezeigt.
Auch am Samstag gibt es zahlreiche Veranstaltungen rund um Hermann Hesse: Um 10 Uhr findet im Lyceumclub eine Lesung aus den Briefen von Mia Hesse-Bernoulli und ihrer jüngsten Schwester Tuccia an Hermann Hesse mit Hanspeter Siegenthaler-Hesse statt.
Nach einem Orgelkonzert in der Leonhardskirche über Mittag trifft man sich zu weiteren Vorträgen im Basler Rathaus. Den Abschluss machen ab 17 Uhr zwei Programmpunkte im Literaturhaus: Zuerst wird der Film «Brennender Sommer» von Heinz Bütler gezeigt, danach leitet Nicola Steiner eine Gesprächsrunde zwischen Heinz Bütler, Alain Claude Sulzer und Céline Burget.
Mehr Informationen zu den Veranstaltungen und den Eintrittspreisen finden Sie auf der Website des Festivals unter www.hermann-hesse-basel.ch.
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