Überschwemmungen in SüdafrikaHeftige Regenfälle fordern über 250 Tote
In Südafrika kam es nach tagelangen Regenfällen zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Unwetter scheint anzuhalten.
In Südafrika ist die Zahl der Toten durch schwere Überschwemmungen auf mehr als 250 gestiegen. Bis Dienstagabend seien im Grossraum Durban rund 253 Tote in Leichenhallen gebracht worden, sagte die Gesundheitsministerin der Provinz KwaZulu-Natal, Nomagugu Simelane-Zulu, am Mittwoch. Tagelange heftige Regenfällen hatten in der Region an der Ostküste des Landes Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst.
In der Hafenstadt Durban und der umliegenden Metropolregion eThekwini wurden nach Angaben der Behörden mehr als 2000 Häuser und 4000 Hütten beschädigt. Im Township Clermont wurde eine Kirche vollständig zerstört, vier Kinder wurden von einer umstürzenden Mauer erschlagen.
«Wir sehen solche Tragödien sonst in anderen Ländern wie Mosambik und Simbabwe, aber jetzt sind wir die Betroffenen», sagte Präsident Cyril Ramaphosa bei einem Besuch in Clermont. «Unsere grösste Sorge sind die vielen Leichen, die wir finden», sagte Provinzministerin Simelane-Zulu. «Unsere Leichenhallen füllen sich rasch, aber wir kommen zurecht.»
Provinzregierung: «Unermessliche Verwüstungen»
Durch die Überschwemmungen stürzten auch mehrere Brücken in Durban ein. Der grösste Hafen Afrikas musste seinen Betrieb einstellen, weil die wichtigste Zufahrtsstrasse blockiert war. Autos und Schiffscontainer wurden von den Fluten mitgerissen. Teilweise waren Strassen so stark überflutet, dass nur noch die Spitzen der Ampeln aus dem Wasser ragten. Der Zugverkehr wurde eingestellt.
Die Provinzregierung erklärte, die Katastrophe habe «unermessliche Verwüstungen» angerichtet. Die Polizei schickte 300 zusätzliche Beamte in die Region. Das Militär entsandte Flugzeuge der Luftwaffe, um bei Rettungsaktionen zu helfen.
In der Region waren in den vergangen Tagen die heftigsten Regenfälle seit mehr als 60 Jahren gemessen worden. In Teilen von KwaZulu-Natal fielen in 48 Stunden mehr als 450 Millimeter Regen, wie die Meteorologin Tawana Dipuo vom südafrikanischen Wetterdienst sagte. Das ist fast die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge in Durban.
In Teilen der Stadt regnete es am Mittwoch weiter. Auch für die Nachbarprovinz Ostkap wurde eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Erst ab Mittwochabend war nach Angaben der Meteorologen eine Besserung des Wetters in Sicht.
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