«Heb di fescht» – Die Plakette 2020 ist da
Unter dem Motto «Heb di fescht» hat am Samstag das Fasnachts-Comité die Plakette 2020 vorgestellt. Sie zeigt ein Fasnachtsziigli auf einem E-Trottinett. Entworfen hat sie Kurt Walter. Es ist bereits seine vierte Plakette.

In freudiger Erwartung standen sie im grossen Saal des Volkshauses: rund 450 Vertreterinnen und Vertreter aller beim Fasnachts-Comité angemeldeten Fasnachtseinheiten sowie Gäste. Alle wollten sie an diesem Samstagvormittag nicht nur als erste wissen, wie die Plakette 2020 aussieht, sondern sie auch in Form der «Goldenen» als kleines Geschenk entgegenehmen.
Sie sahen sich nicht enttäuscht; die Plakette stiess auf ihr Wohlgefallen. Unter dem Motto «Heb di fescht» zeigt sie ein fünfköpfiges Fasnachtsziigli, das – auf einem E-Trottinett balancierend – den Spalenberg hinuntersaust: Ein Clown mit einer Steckenlaterne, auf der das Signet der Fussgängerzone prangt, steuert das Gefährt. Vor seinen Füssen kauert ein Binggis mit Schachtellarve, der Räppli wirft, dahinter pfeift ein Harlekin auf dem Piccolo, während ein Tambourmajor neben ihm mit dem Stock den Takt angibt. Und zuhinterst steht ein Waggis und trommelt.
Wer ein gutes Erinnerungsvermögen hat, dem werden der uniformierte Tambourmajor mit Schnautz und die Schachtellarve bekannt vorkommen, denn sie sind auch auf der Plakette aus dem Jahr 2000 zu finden. Dort gässlet ein Ziigli unter dem Motto «Mer kemme uff d Wält» über die Erdkugel. Ein Zufall ist das nicht, denn geschaffen hat die jetzige Plakette und jene von damals Kurt Walter.

Walters Vierte
Mit dem aktuellen E-Trottinett ist dem 69-jährigen Grafiker bereits die vierte Plakette geglückt. Die erste war eben jene im Jahr 2000, die zweite – unter dem Motto «Näbe de Schiine» und in Koproduktion mit Martin Schoch – folgte 2005. Und im Jahr 2013 reüssierte Walter mit der Darstellung einer alten Tante und eines Chienbääse-Trägers, die unter dem Titel «Zu mir oder zu dir?» auf die Idee einer Kantonsfusion zwischen den beiden Basel anspielte.
Wegen eines Besuchs der Salzburger Festspiele sei er diesmal zeitlich sehr knapp dran gewesen, sagte Walter zu den Medien. Nur mit Mühe habe er den Entwurf, dessen erste Skizzen noch in Salzburg entstanden seien, rechtzeitig Anfang August einreichen können.
In der Fasnachtszene ist Kurt Walter jahrzehntelang bekannt gewesen – nicht nur als Schnitzelbänkler und Laternenmaler, sondern auch als Schauspieler am Charivari und am Drummeli. Inzwischen hat er sich als Aktiver von der Fasnacht zurückgezogen. Schauspielerisch aber will er es im nächsten Jahr noch einmal wissen: Zusammen mit Marcel Mundschin plant er, im Freien Theater Therwil die Komödie «Die Sunny Boys» auf die Bühne zu bringen.
Walter war einer von 41 Künstlern und 20 Künstlerinnen, die am diesjährigen Plakettenwettbewerb teilgenommen haben. Insgesamt sind 90 Entwürfe eingegangen. Diese Zahlen bewegten sich im Rahmen der letzten Jahre, sagte Adrian Kunz, Mitglied des Fasnachts-Comités und dort verantwortlich für die Plakette. Die Vielfalt an Sujets sei einmal mehr sehr gross gewesen, betonte er. Sie habe vom 125-Jahr-Jubiläum der BVB über das tausendjährige Münster und den Klimawandel bis hin zu Chaisen ohne Pferde, dem Ozeanium, der Elektromobilität und der Neupflästerung des Marktplatzes gereicht.
Unveränderte Preise
Wie wählt das Comité eine Plakette aus? Kriterien sind: Machbarkeit, gute Gestaltung, fasnächtliche Note, aktueller Inhalt, gute Verkaufschancen. All das habe das E-Trottinett von Walter am besten erfüllt. «Wir sind überzeugt, dass das spannungsgeladene Thema mit dem Motto ‹Heb di fescht› mit allen Vor- und Nachteilen grosse Teile der Gesellschaft beschäftigt», so Kunz. Sein Comité-Kollege Alexander Sarasin brachte seine Gedanken zur Plakette unter anderem mit folgenden Versen zum Ausdruck:
D Fasnacht brucht e kai Kontrolle.
Heb di fescht, si kunnt jetz z rolle.
Fünf Fasnächtler uff däm Trotti
wisse, dass me daas nit sotti.
Aagää mien die fünf do nit,
denn es faaert eleggtrisch hit.
Und esoo gseesch du die Naare
in d Fuessgängerzoone fahre.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch