Hartes Ringen um Rettungsplan
Bei den Verhandlungen über das Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche in Höhe von 700 Milliarden Dollar gibt es trotz erster Fortschritte weiterhin Differenzen zwischen der US-Regierung und den Demokraten im Kongress.
Wie der TV-Sender CNN am Dienstag berichtete, herrsche vor allem in der Frage einer parlamentarischen Aufsicht weiterhin Uneinigkeit. Strittig seien auch die von den Demokraten geforderten Einkommensbeschränkungen für Topmanager der in Nöten steckenden Banken und Hilfen für bedrängte Hausbesitzer.
Die Demokraten im Kongress bekräftigten, das Parlament dürfe der Regierung keinen «Blanko-Scheck über 700 Milliarden Dollar» ausstellen.
Weiterhin extreme Turbulenzen
Trotz des Rettungsplanes sieht US-Notenbankchef Ben Bernanke die Finanzmärkte immer noch in extremen Turbulenzen. Deshalb rief er den Kongress am Dienstag dazu auf, das geplante Kreditpaket rasch voranzutreiben, um die Situation zu stabilisieren und «sehr ernsthafte Folgen» zu verhindern.
Die Notenbank stehe hinter den Vorschlägen des Finanzministeriums, den angeschlagenen Banken ihre faulen Kredite für insgesamt bis 700 Mrd. Dollar abzukaufen, hiess es einer Stellungnahme Bernankes vor dem Kongress.
Ende Woche abgesegnet
Um die weiterhin nervösen Finanzmärkte zu beruhigen soll das Paket bis Ende der Woche verabschiedet werden. Trotz der Bemühungen um eine Eindämmung der Krise musste der US-Aktienmarkt am Montag (Ortszeit) deutliche Verluste von über drei Prozent hinnehmen. Auch der Dollar fiel erneut gegenüber dem Euro.
US-Präsident George W. Bush hatte den Kongress am Montag (Ortszeit) erneut zu einer raschen Verabschiedung aufgerufen. «Die ganze Welt schaut auf uns, um zu sehen, ob wir schnell handeln können, um unsere Märkte zu stärken und Schaden von unseren Kapitalmärkten, Geschäftswesen, unserem Häusermarkt und Pensionskonten abzuwenden», sagte Bush.
Zeitung: Zweifel in der Finanzwelt
Das «Wall Street Journal» schrieb am Dienstag von Zweifeln in der Finanzwelt, ob das historische Rettungsprogramm tatsächlich greifen werde. Es gehe die Furcht um, dass das gigantische Rettungspaket die Bankenkrise nicht löse, stattdessen aber die ohnehin hohen Staatsschulden weiterhin erheblich vergrössere.
«Diese pessimistische Aussicht ist schlecht für den Dollar...», meint das Blatt. Die Kurseinbrüche vom Montag seien auch ein Zeichen, dass die Märkte nicht von einer schnellen Lösung der zugrunde liegenden Immobilienkrise ausgehen.
Der Leitindex Dow Jones hatte am Montag 3,27 Prozent verloren und damit einen Teil seiner Ende vergangener Woche erzielten Gewinne wieder eingebüsst. Die Anleger seien sich nicht sicher, ob die Massnahmen ausreichten, die Lage an den Kreditmärkten zu entspannen, hiess es. Auch der wieder deutlich gestiegene Ölpreis drückte auf die Stimmung.
SDA/cpm
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch