Halbe Million Gewinn bei der krisengeschüttelten Genolier
Nach dem Machtkampf an der Spitze bleibt die Westschweizer Spitalgruppe Genolier im ersten Halbjahr 2010 knapp profitabel.
Der Reingewinn nach Steuern betrug trotz markant gesteigertem Umsatz noch 495'000 Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. In der Vorjahresperiode hatte Genolier aufgrund des Verkaufs des Pressehauses Agefi noch einen Gewinn von 4,8 Mio. Fr. verzeichnet. Im gesamten 2009 lag der Reingewinn bei 1,9 Mio. Franken. «Im Aufbau befindliche Aktivitäten» belasteten das Ergebnis, kommentiert Genolier Swiss Medical Network die Zahlen in ihrer Mitteilung. Der operative Gewinn des Unternehmens sank um 12,8 Prozent auf 1,9 Mio. Franken. Wie bereits früher angegeben, steigerte die Gruppe ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten markant um 37 Prozent auf 97,8 Mio. Franken. Als Grund dafür gibt Genolier den Kauf der Zürcher Privatklinik Bethanien an, die seit Januar 2010 27,1 Mio. Fr. Umsatz beisteuerte. Bethanien ist das einzige Spital der Gruppe in der Deutschschweiz. Kriegsbeil im September begraben In den letzten Monaten prägten Querelen in der Führung das Unternehmen. Im Juni waren Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan und der damalige Direktor und wichtigster Aktionär Antoine Hubert abgesetzt worden. Aus Unzufriedenheit über den Geschäftsgang hatte die US-Beteiligungsgesellschaft Lincoln Vale den Führungswechsel beantragt. Nach turbulenten Monaten wurden Loretan und Hubert an einer ausserordentlichen Generalversammlung Anfang September ins Gremium gewählt und der Machtkampf für beendet erklärt. Davor war es zu einer Einigung um eine Umbildung des Verwaltungsrates zwischen Hubert und Lincoln Vale gekommen. Im Laufe des Konflikts wurden auch gegenseitige Klagen nicht ausgelassen. Der ausserordentliche Aufwand wegen dieser Vorkommnisse könnte bis zu 4 Mio. Fr. kosten, schätzt das Unternehmen. Es werde geprüft, wie sich die Auswirkungen auf die Gesellschaft minimieren liessen.
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