Michael von Grünigen im Interview«Hätte ich mich in der Trauer verloren, wäre das schlecht gewesen»
Keiner fuhr schöner den Berg hinunter als er. Der zweifache Weltmeister spricht über schlimme Schicksalsschläge in der Kindheit und die Bürde, die seine Söhne tragen.

Gibt es Michael von Grünigen auch wütend?
(stellt den Kaffee beiseite und beisst in sein Guetsli) Sehr selten. Was bringts auch?
Sie sind hier am Restauranttisch der gleiche Ruhepol wie damals im Schweizer Riesenslalom-Team.
Es ist nicht meine Art herumzupoltern. Ich bin immer sehr überlegt. So bin ich aufgewachsen.
Wie sehr hat das damals geholfen rund um die Hitzköpfe Steve Locher und Paul Accola?
Jeder brauchte den anderen und hat auf seine Weise etwas zum Erfolg beigetragen. Ich durch die ruhige Art und die Konstanz. Die anderen wussten: Sind sie im Training an mir dran, sind sie bei den Leuten. Das ist im heutigen Riesenslalom-Team auch so mit Marco Odermatt, Loïc Meillard oder Gino Caviezel. Athleten, die einander pushen und weiterbringen. Wie bei uns: Einer fuhr immer gut.