Gut-Behramis Lärm um nichts
Das Ski-Ass lud die Medien ins Tessin ein. Neuigkeiten gab es wenige, Kritik wurde jedoch viel geäussert.
Lara Gut-Behrami hatte zum Medientreffen geladen. Auf dem Monte Brè, ihrem Hausberg ob Lugano. Erst ging es hoch mit dem roten Bähnchen, ein bisschen Schulreise. Und die Frage war: Weshalb hatte die Tessinerin die Journalisten in ihre Heimat gebeten? Sie wurde ziemlich schnell beantwortet. Die ersten Minuten der Pressekonferenz waren eine Werbeaktion von Ticino Turismo, Gut-Behrami war da als «lokale Person, die das Tessin repräsentiert».
Nach den eindimensionalen Fragen – Gut-Behrami hatte den gut 40 anwesenden Sportjournalisten aus allen Teilen des Landes von ihren Lieblingsorten als Kind und Erwachsene erzählt und gesagt, wo sie am liebsten hingehe, um zu entspannen –, ging es ums Sportliche. Die Verletzung, erlitten beim Saisonfinal, sei geheilt, sagte die 27-Jährige, die in zehn Tagen 28 wird.
Der erneute Dank an Papa
Zunächst deutete Gut-Behrami eine Annäherung an den Schweizer Skiverband an. Sie würde mit den Technikerinnen und den Abfahrerinnen in Südamerika trainieren in diesem Sommer. Etwas, was bisher nicht möglich gewesen sei, weil die Trainings stets zur gleichen Zeit stattgefunden hätten. Gut-Behrami trainiert seit Beginn ihrer Karriere mit ihrem Vater Pauli Gut, abermals betonte sie am Mittwoch, wie viel sie ihm zu verdanken habe.
Die Zusammenarbeit mit dem Verband, bei dem ihr Vater mittlerweile auf Mandatsbasis angestellt ist, war stets schwierig. Auch am Mittwoch klagte Gut-Behrami über fehlende Unterstützung in den vergangenen Jahren. Wenn sie beispielsweise einen eigenen Physiotherapeuten gewollt habe, habe ihr der Verband gesagt, sie müsse ihn selbst bezahlen. Gut-Behrami zieht den Vergleich mit dem slowenischen Verband, wo Abfahrerin Ilka Stuhec auch stets mit ihrer Mutter unterwegs war, aber dann fünf Betreuer zur Seite gestellt bekam, als der Erfolg einsetzte.
Guts Begehren
Es sind Privilegien, die die Tessinerin auch möchte. «Ich will zu den Weltbesten gehören», sagt sie, «ich will die weltbeste Betreuung.» Aus der angetönten Annäherung an Swiss-Ski wird dann doch nicht mehr als das gemeinsame Training in Südamerika. Sie würde nur in gewissen Bereichen mit dem Team trainieren. Sie sagt: «Ich werde meinen Weg weiterhin konsequent gehen.» Schliesslich habe sie dank diesem Weg all ihre Erfolge errungen.
Die Kritik, die Gut-Behrami am Mittwoch über den Verband äusserte, ist nicht neu, sie ist aufgewärmt. «Wir streiten seit Jahren über Kleinigkeiten», sagt sie. Beim Verband würde viel geredet und wenig gemacht. Heftige Worte für eine Athletin, die sich auf Formsuche befindet.
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