Guardiolas böse Vorahnung
Deutschland staunt, dass die Bayern doch noch verlieren können. Ihr Trainer Josep Guardiola sah die Niederlage kommen.
Nach dem 7:0-Sieg über Werder Bremen am vergangenen Wochenende war Bayern München mit Lob und Superlativen überschüttet worden, am Dienstagabend folgte die Ernüchterung in Form einer 2:3-Niederlage gegen Manchester City – und das trotz 2:0-Führung nach zwölf Minuten. «In der zweiten Halbzeit war es seltsam. Am Ende müssen wir zufrieden sein, dass wir den Gruppensieg geholt haben», sagte Thomas Müller, der Schütze des 1:0 in der 5. Minute.
Bayern-Trainer Josep Guardiola versuchte nach dem ersten Rückschlag seiner Amtszeit etwas Positives zu finden. «Vielleicht tut uns diese Niederlage gut. Sie zeigt, dass die Champions League schwierig ist. Und auch die Bundesliga», gab er zu Protokoll. «Insgesamt können wir diese Niederlage ja verkraften. Ich bin zufrieden, dass wir nach einem Spiel gegen einen grossen Gegner Gruppenerster sind.» In der Pressekonferenz vor der Partie hatte er erklärt, seine Mannschaft werde verlieren, sollte sie so auftreten wie in den ersten 15 Minuten des morgendlichen Trainings. Eine böse Vorahnung, die Wirklichkeit werden sollte.
Hätten die Gäste aus Manchester nicht 3:2, sondern 4:2 gewonnen, wären sie anstelle der Bayern als Gruppensieger in die Achtelfinals eingezogen, was ihnen wohl einen leichteren Gegner beschert hätte. Dass es nicht dazu kam, könnte auch mit einem Denkfehler von City-Coach Manuel Pellegrini zu tun haben. Gemäss englischen Medien glaubte der Chilene, seinem Team würde das 3:2 zu Platz 1 reichen. «Es scheint, als habe der Trainer die Regel mit der Tordifferenz missverstanden», schreibt der «Guardian».
Der Münchner Verteidiger Dante monierte, der Schiedsrichter habe vor dem 2:2 durch Aleksandar Kolarov zu Unrecht auf Elfmeter für die Citizens entschieden. Tatsächlich kann man darüber diskutieren, ob Dante seinen Gegenspieler James Millner tatsächlich foulte. Bayern-Captain Philipp Lahm wollte keine Entschuldigungen gelten lassen: «Wenn man 2:0 führt, muss man besser spielen als wir.»
Gross ist das Erstaunen über die Niederlage der Überflieger aus München bei der deutschen Presse. «Falls Sie beim Blick auf das Ergebnis des Bayern-Spiels in der Champions League gegen Manchester City an einen Druckfehler denken, kann ‹Bild› sie beruhigen. Sie lesen richtig, Bayern hat wirklich verloren», schreibt die grösste Zeitung des Landes. «Die Bayern können doch noch verlieren!», titelt das Fachmagazin «Kicker», «Doch nur Menschen» die «Süddeutsche Zeitung».
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch