Grünliberale und BDP sind Gewinner des Jahres
Die grossen Parteien spüren ein Jahr vor den Parlamentswahlen die Konkurrenz der Neuen: Die BDP und die Grünliberalen haben in den diesjährigen kantonalen Wahlen ihre Erfolgsserie fortgesetzt.

Grünliberale und BDP sind die Gewinner der diesjährigen kantonalen Parlamentswahlen. Die grossen Parteien mussten dagegen Haare lassen. Für die SVP waren die Verluste in Graubünden schmerzlich; die Grünen bekamen die Konkurrenz der GLP zu spüren.
Dieses Jahr bestellten die Kantone Ob- und Nidwalden, Bern, Glarus, Graubünden, Zug und Jura ihre Parlamente neu. Dabei wurde der Glarner Landrat von 80 auf 60 Sitze verkleinert. Dadurch sank die Gesamtzahl der Sitze in 25 Schweizer Kantonsparlamenten von 2579 auf 2559 (ohne Appenzell Innerrhoden, wo die Parteizugehörigkeit keine Rolle spielt.)
Grünliberale gewannen in Bern, Graubünden und Zug
Die Grünliberalen setzten ihre seit 2007 anhaltende Erfolgsserie fort und gewannen dieses Jahr in Bern, Graubünden und Zug total 8 Sitze hinzu. Sie kommen nun nach Berechnungen der Nachrichtenagentur SDA auf insgesamt 33 Mandate in Kantons-Legislativen. Das sind 1,29 Prozent aller Kantonsparlamentssitze; vor Jahresfrist waren es 0,96 Prozent.
Die BDP errang in Bern, Glarus und Graubünden – gewissermassen ihren Stammlanden – 61 Sitze in den Kantonsparlamenten. Das sind sechs mehr, als sie vor den Wahlen als «Erbe» von der SVP mitgebracht hatte. Mit den 4 Sitzen, die sie 2009 im Aargau erobert hatte, kommt sie nun auf 65 Mandate (oder 2,54 Prozent) in den Kantonsparlamenten.
SVP-Aderlass in Graubünden
Am stärksten vertreten in den Kantonsparlamenten bleibt die SVP. Sie hatte bis Ende 2009 ihre Sitzzahl auf 580 (knapp 22,5 Prozent aller Sitze) gesteigert. Heuer konnte sie ihre Position in Obwalden, Nidwalden, Zug und im Jura weiter ausbauen.
Während sie die Abspaltung der BDP in Bern und Glarus einigermassen unbeschadet überstand, verlor sie in Graubünden 28 Sitze. So ging ihre Gesamtsitzzahl im Laufe dieses Jahres auf 557 oder 21,77 Prozent zurück.
Die FDP, die in mehreren Westschweizer Kantonen mit den Liberalen fusionierte, gewann nur in Graubünden 5 Sitze hinzu. Bei den anderen Wahlen stagnierte oder verlor sie. Ihre Gesamtsitzzahl sank seit Ende 2009 von 545 auf 529 oder von 21,13 auf 20,55 Prozent aller kantonalen Legislativsitze.
Die CVP konnte sich nur in den Kantonen Zug, Jura und Bern halten und verlor in den anderen vier Kantonen total 16 Sitze, so dass sie noch auf 498 Mandate kommt. Anteilmässig sank sie leicht von 19,93 auf 19,46 Prozent.
Kleiner Hoffnungsschimmer für SP
Die SP konnte am Sonntag im Jura einen Sitz hinzu gewinnen – nach einer seit 2007 anhaltenden Serie von Verlusten bei kantonalen Wahlen. In Obwalden, Nidwalden und Zug konnte sie sich halten. Ihre Gesamtsitzzahl sank seit Ende 2009 von 459 auf 447 (oder von 17,79 auf 17,47 Prozent aller Kantonsparlamentssitze).
Die lange Jahre erfolgreichen Grünen verloren in Nidwalden, Bern und Zug total acht Sitze, gewannen aber in Glarus und im Jura (wo sie keine grünliberale Konkurrenz hatten) deren drei hinzu. Sie kommen nun auf 197 Sitze. Anteilmässig sanken sie von 7,83 auf 7,7 Prozent.
Die noch nicht mit der FDP fusionierten Sektionen der Liberalen in Basel-Stadt, Genf und Waadt haben wie zu Jahresbeginn noch 51 Sitze, die EVP kommt nach 3 Sitzverlusten im Kanton Bern noch auf 47 Sitze. Bei den übrigen kleineren Parteien gab es nur geringe Verschiebungen.
SDA/miw
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