Wie ein schlechter TraumGroteskes Musiktheater über unterschwellige Ängste
Am Samstagabend feierte die Oper «Die Nase» von Dimitri Schostakowitsch im Theater Basel Premiere. Das Stück ist voll von überspitzter Absurdität – und ist trotz viel Komik oft unbequem.

Die Handlung von Schostakowitschs erster Oper «Die Nase» hört sich an wie ein schlechter Traum: Nachdem Kollegienassessor Platon Kowaljow beim Barbier gewesen ist, wacht er am nächsten Tag ohne Nase auf. Hochbeschämt macht er sich auf die Suche und findet sie in einer Kathedrale, wo sie sich in Menschengrösse als Staatsrätin ausgibt. Nachdem er sie erfolglos zu überreden versucht hat, in sein Gesicht zurückzukehren – und auch der Polizeimeister nicht zu sprechen ist –, will Kowaljow eine Zeitungsannonce aufgeben, was aber ebenfalls auf Ablehnung stösst. Schliesslich wird die Nase doch noch gefasst und im Tumult der Menge auf ihre ursprüngliche Grösse kleingeprügelt. Kowaljow erhält die Nase vom Wachtmeister zurück, doch er kann sie nicht wieder befestigen – und auch der Arzt will ihm dabei nicht helfen. Ganz zum Schluss der Oper erwacht Kowaljow mit Nase und ist überglücklich.